Filterkaffee richtig zubereiten: Anleitung & Tipps zum Kaffee kochen

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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Stellen wir mal eines klar: Wirklich falsch Kaffee kochen könnt ihr nicht. Solange am Ende ein mehr oder weniger koffeinhaltiges Heißgetränk rauskommt, habt ihr bei der Kaffeezubereitung viel richtig gemacht.

Stellen wir mal eines klar: Wirklich falsch Kaffee kochen könnt ihr nicht. Solange am Ende ein mehr oder weniger koffeinhaltiges Heißgetränk rauskommt, habt ihr bei der Kaffeezubereitung viel richtig gemacht.

Wer jedoch Filterkaffee richtig zubereiten will, sollte ein paar Dinge beachten, die mehr Geschmack in jede Tasse Kaffee bringen. Ganz gleich, ob sie aus dem Handfilter oder der Filtermaschine kommt. Was dahinter steckt, klären wir in diesem Artikel.

Wie macht man Filterkaffee? Das Brührezept im Überblick

Wenn wir von Handfilter und Kaffeemaschine bzw. Kaffeemaschine mit Mahlwerk sprechen, meinen wir zwar unterschiedliche Arbeitsweisen, aber dieselben Brühparameter. Schließlich kommt am Ende immer Filterkaffee raus. Und der geht so:

Filterkaffe Zubereitung im Handfilter

Für die Zubereitung im Handfilter braucht ihr außerdem Zubehör, das bei Kaffeemaschinen entweder automatisch eingebaut ist oder schlicht nicht gebraucht wird:

Filterkaffee richtig zubereiten Zubehoer

Die optimale Zubereitung im Handfilter: Schritt-für-Schritt-Anleitung für perfekten Filterkaffee

Ursprünglich war Filterkaffee kochen eine simple Angelegenheit. Ungefähr das Kaffeepulver pro Tasse abmessen, Wasserkocher oder Filterkaffeemaschine anwerfen, fertig.

Inzwischen ist daraus ein derartiger Nerd-Spielplatz geworden, dass es die ultimative Handfilter-Anleitung nicht mehr gibt. In meinem Artikel zum Hario V60-Handfilter-System stelle ich euch allein schon drei Herangehensweisen vor.

Wenn wir das Barista-Ballett mit Schwanenhalskanne und Aufguss-Choreografie allerdings aufs Wesentliche zusammendampfen, kommen wir am Ende trotzdem bei derselben grundlegenden Handfilter-Anleitung raus:

Filterkaffee richtig zubereiten

Am wichtigsten ist, dass ihr die drei Hauptphasen der Kaffeezubereitung im Handfilter versteht. So könnt ihr beim Kaffeebrühen per Handaufguss viel Einfluss auf das Ergebnis nehmen:

  1. Angießen: Benetzen des gesamten Kaffeemehls zum Aufweichen der Zellwände und Vorbereitung des Kaffees auf die optimale Extraktion.

  2. Blooming: Wartezeit von rund 30 Sekunden, in der die „Aufweichung“ abgeschlossen wird.

  3. Aufgießen: Kontrollierter Aufguss des restlichen Wassers, um das Kaffeemehl gleichmäßig zu extrahieren.

Darüber hinaus solltet ihr verstehen, wann welche Aromen während der Filterzubereitung extrahiert werden:

Am Anfang und in der Mitte lösen sich süße Elemente, Säuren und der generelle Geschmack. In der Endphase werden bitterere Elemente und Öle extrahiert, die den Stärke-Eindruck des Kaffees bestimmen.

Je nachdem, wie viel Zeit ihr euch beim Aufbrühen und dem Blooming lasst, sowie je nachdem, wie sich das Kaffeemehl im Filterhalter verteilt, könnt ihr die Phasen modulieren und den Geschmack eures Kaffees verändern. Entweder nach Gefühl oder wie Filterkaffeemeister:

Sie dosieren Brühwasser oder Kaffeepulver ungern nach Menge oder Volumen, sondern verlassen sich auf das Gewicht. Darum solltet ihr eure Kaffeekanne nebst Handfilter-Aufsatz auf eine Kaffeewaage stellen. Detailliert gehen wir darauf in meinem Ratgeber Filterkaffee Menge & Dosierung ein.

Kaffeewaage Kaffeepulver abwiegen

Die Gesamtzeit je Aufguss hängt von der Wassermenge bzw. Kaffeemenge ab. Der Timer ist dazu da, die Bloomingphase zu kontrollieren und zu schauen, wie schnell oder langsam der Kaffee durch den Filterhalter fließt.

Das ist nicht nur eine Stellschraube für die Extraktion, es dient auch zur Kontrolle, ob ihr die Kaffeemühle bzw. den Mahlgrad korrekt eingestellt habt. Und weil all das immer noch nicht reicht, gibt es noch weitere Tipps für den besten Filterkaffee:

  • Filter mit Papierfilter vorspülen: Das öffnet die Poren und löst Herstellungsreste. Gießt warmes Wasser durch den Filter in die Kaffeetasse oder Kanne. Das wärmt sie gleich auch vor. Schüttet das Wasser vor der eigentlichen Brühung weg.

  • In kreisenden Bewegungen (langsam) brühen: Geht mit einem sanften Strahl spiralförmig von innen nach außen und wieder zurück.

  • Zwischendurch umrühren: Das sorgt für eine gleichmäßige Extraktion und noch mehr Geschmack. Ich mache es nach dem Blooming.

Wie wichtig ist die Wassertemperatur?

Delonghi Dedica Maestro Plus pulling Espresso

Ob beim Espresso zubereiten oder bei Filterkaffee: Die Wassertemperatur bestimmt, wie schnell oder langsam bestimmte Stoffe aus der Kaffeebohne gelöst werden. Sie hat damit Einfluss auf die Extraktionszeit, das perfekte Brühverhältnis usw.

Auch wenn es zum Filter-Nerd-Trend passt, müsst ihr nicht für jede neue Bohne eine eigene Brühtemperatur ausknobeln. Wenn ihr das Wasser auf ziemlich exakt 96 Grad Celsius erhitzt, seid ihr bei allen Varianten von Filterkaffee und bei der French Press auf der sicheren Seite.

Filterkaffeemaschinen haben hier den Vorteil, dass sie während des Kaffeebrühens allein dafür sorgen, dass das Wasser stets heiß genug ist. Arbeitet ihr von Hand, lasst das Wasser im Kocher oder kippt es in eine gut isolierte Schwanenhalskanne um.

Papier-, Stoff- oder Metallfilter: Welcher Filter ist der beste zum Aufbrühen?

Mit dem Comeback der Filterkaffee-Zubereitung haben sich Nerds auch den Kaffeefilter vorgenommen. Neben Papier in den verschiedensten Formen könnt ihr euer Wasser durch feste Metallfilter, Metall-Mesh, Kunststoff-Mesh oder Baumwolle kippen.

Ich habe bereits alle Versionen zum Brühen verwendet und kann jeder Variante etwas abgewinnen. 

Filte Material Pro und Contra

In Kaffeehäusern (und bei mir zu Hause) ist der Papierfilter am häufigsten im Einsatz. Auch beim Brewers Cup und anderen Wettbewerben sind sie das Mittel der Wahl. Der Papierfilter hält viele Öle und Fette zurück, sodass sehr feine Geschmacksnoten im Kaffee strahlen können. Gerade frische, fruchtige und spritzige Kaffeesorten solltet ihr durch Papier brühen.

Hier gibt es allerdings klare Qualitätsunterschiede, die ich in einem kleinen Kaffeefilter-Test näher untersucht habe. Eine günstige Filtertüte für teuren Kaffee? Das funktioniert nicht ganz.

Ich bin jedoch auch ein großer Fan von „Metallfilterpapier“ – also einem feinen Netz aus Metalldrähten in einem wiederverwendbaren Dauerfilter. 

Ich habe schon vielfach festgestellt, dass diese Version zwar nicht den feinsten Kaffee von Hand macht, aber stoisch Fehler verzeiht. Wenn ihr (noch) keine Ahnung von den besten Zutaten, vom Mahlen oder der Brühung habt, kommt trotzdem guter Kaffee raus. 

Kaffeemühle & Mahlgrad: Worauf kommt’s beim Mahlen an?

Melitta Calibra Mahlgrad Einstellungen Filter

Zum Mahlgrad gibt es so viel zu sagen, dass ich einen eigenen Mahlgrad-Ratgeber verfasst habe. Die Kaffee-Körnung und die Gleichmäßigkeit der Oberfläche ist der wichtigste Parameter für optimalen Filterkaffee – genauso wie für optimalen Espresso, Kaffee aus der French Press usw.

Wir könnten bei der passenden Kaffeemühle erneut zum Handbrew-Nerd mutieren. Doch im Handfilter-Alltag können selbst Einsteigermodelle den für diese Zubereitungsart notwendigen mittleren Mahlgrad liefern. 

Wer will, kann natürlich deutlich mehr Geld ausgeben und erhält dann ein Modell, das insbesondere bei der Gleichmäßigkeit klar über dem Durchschnitt liegt.

Generell ist es für den Handfilter nur wichtig, dass ihr immer zuerst den Mahlgrad korrigiert, falls der Kaffee nicht schmeckt. Erst im nächsten Schritt kontrolliert ihr die Kaffeemenge, das Wasser oder andere wichtige Elemente.

Extra-Tipp? Tassen mit Wasser vorwärmen!

Filterkaffee wird in größeren Mengen zubereitet und getrunken als Espresso. Mehr heißer Kaffee auf einmal sorgt dafür, dass kalte Kaffeetassen schneller auf „Betriebstemperatur“ kommen. Allerdings kann es trotzdem nicht schaden, sie extra vorzuwärmen.

Dann sind sie bereits auf dieser Temperatur, wenn der Kaffee auf die Tasse trifft. Das wiederum sorgt dafür, dass dem Kaffee während seiner Standzeit nicht zu schnell Wärme entzogen wird.

Natürlich lässt sich dieses Problem komplett umgehen, indem ihr auf Thermobecher oder doppelwandige Kaffeegläser setzt. Im Coffeeness-Shop habt ihr praktischerweise die Wahl zwischen allen drei Optionen.

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Welcher Kaffee eignet sich am besten für Filterkaffee?

Kennen wir, wissen wir: Guter Kaffee entsteht nur aus guten Bohnen. Speziell für Filterkaffee gibt es eine riesige Auswahl, da die Zubereitungsmethode so viele Nuancen und Geschmacksrichtungen abbilden kann. Ich habe ein paar Vorschläge für euch.

Kaffeepulver oder Kaffeebohnen?

Meine Abneigung gegen Pulverkaffee (aus Supermarkt oder Discounter) ist bekannt. Hier geht es nicht um den Geschmack oder die Qualität des Artikels, sondern um seine Haltbarkeit und Convenience. 

Es gibt lediglich einen Vorteil: Das Kaffeepulver ist perfekt zum schnellen Filterkaffee zubereiten geeignet, da ihr nichts mahlen oder einstellen müsst. Die Aromen sind meist so standardisiert, dass ihr sie auf jede Art und Weise in jede Maschine kippen könnt. Gern Pi mal Daumen.

Wer sich allerdings den Spaß macht und dieselbe Supermarkt-Röstung einmal als ganze Bohne und einmal als vorgefertigtes Pulver zubereitet, merkt sofort den entscheidenden Unterschied:

Aromen sind stark flüchtig und werden nur in ganzen Bohnen bewahrt. Darum profitiert wirklich jeder Kaffee davon, wenn er frisch gemahlen und erst dann maschinen- oder handgebrüht wird.

Woran erkenne ich den besten Filterkaffee?

Zu Kaffeebohnen fürs Kaffee aufbrühen gibt noch mehr zu sagen als zu Mahlgrad oder Menge. Mit der Bohne beginnt und endet schließlich alles.

Sowohl in meinem Kaffeebohnen-Test 2025 als auch im Espresso-Test 2025 erfahrt ihr alles zu den (botanischen) Unterscheidungsmerkmalen. Speziell für Filterkaffee solltet ihr folgende Aspekte im Hinterkopf behalten:

  • Die Röstung besteht aus 100 % Arabica (oder anderen Kaffeesorten außer Canephora/ Robusta).

  • Je mehr Säure im Röstprofil steht, desto besser passt der Handfilter.

  • Wird der Kaffee für Maschine, French Press & Handfilter empfohlen, ist er gut für Einsteiger.

Alle weiteren Aspekte lassen sich nur durch Probieren, Lernen und Erfahrung herausfinden. Die Abkürzung findet ihr entweder in meinem Filterkaffee-Test oder mit meiner Filterröstung im Shop.

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Espresso vs Filterkaffee vs French Press: Der Unterschied

Auch wenn sowohl Espresso als auch Kaffee aus dem Filter aus heißem Wasser und Pulver entstehen, sind sie ein absoluter Gegensatz:

FilterkaffeeEspresso
BrühverfahrenPour OverDirekt
DruckX
FilterX
Brühdauer/ KontaktzeitLangKurz
MahlgradGröberFein
Temperatur96 °C94 °C
Kaffeebohnen Eher hellEher dunkel

Aus diesem Grund kann ein Kaffeevollautomat oder eine Siebträgermaschine keinen Filterkaffee, während Kaffeemaschinen bzw. Kaffeemaschinen mit Mahlwerk keinen Espresso hinbekommen.

Geht es um die Frage French Press vs. Filterkaffee, ist der Unterschied nicht so offensichtlich. Streng genommen ist das charakteristische Stempelkannen-Sieb ebenfalls ein Filter. Dieser kommt aber erst nach der Zubereitung zum Einsatz.

Während der Zubereitung haben Kaffee und Wasser die gesamte Ziehzeit über ständigen Kontakt miteinander. Bei Filterkaffee fließt das Wasser stets nur am Kaffeekrümel vorbei. 

Das liefert eine jeweils andere Art von Kaffee: Die Filterung ist feiner, der Kaffee aus der Stempelkanne ist direkter, voller und ungeschminkter.

Filterkaffee als Rezept-Grundlage

Penny Kaffee Rezept

Hey Penny, ist das ein Diss oder ne Hommage?! Vergessen wir mal den Namen, das Bild, den verwendeten Kaffee und das Wording: Wäre Coffeeness ein Kaffee-Rezept, wären wir ganz sicher kein überladener Eiskaffee mit einer buchstäblichen Kirsche auf dem buchstäblichen Sahnehäubchen.

In einem Punkt gebe ich der Krallen-Lady allerdings recht: Wird Filterkaffee nicht gerade heiß, pur oder als Milchkaffee getrunken, ist er als Basis für Eiskaffee besonders beliebt. 

Dann aber bitte nicht einfach als einfach kalt gewordener Kaffee aus dem Penny-Klotz, sondern als feiner Cold Brew!

Ansonsten ergänzt Filterkaffee meist klassisch nordische Rezepte wie Pharisäer oder Irish Coffee, dafür sollte er besonders kräftig und schwarz zubereitet werden. 

Ich finde jedoch, dass ihr gefilterten Kaffee genauso gut für alle Rezeptideen verwenden könnt, in denen sonst Espresso die Hauptrolle spielt. Ein paar Ideen? Schaut mal hier:

Fazit: Perfekt Filterkaffee zubereiten? Schritt für Schritt!

Ich kann gut verstehen, wenn jemand vor der Zubereitung von „perfektem“ Kaffee zurückschreckt. Die Szene macht uns nämlich gern weiß, dass es um Geheimwissen statt einfach nur um Wasser und Pulver geht.

Darum kann ich euch nur raten: Macht euren Kaffee (ob Filter oder nicht) Schritt für Schritt, lernt eure liebste Methode zur Kaffeezubereitung nach und nach kennen. Macht ihr was falsch, geht die Welt nicht unter. Hauptsache, ihr habt Lust auf Kaffee in seinen spannendsten Formen.

Welche Geheimnisse von Kaffee soll ich noch aufdecken? Hinterlasst mir gern einen Kommentar!

FAQ zu Filterkaffee

Bester Kaffee entsteht aus besten Bohnen, die ihr frisch mahlt. Das ist selbst bei Filterkaffee fast schon das ganze Geheimnis. 

Messt Kaffee besser nicht pro Tasse, sondern in Gramm ab. Auf 100 ml Wasser kommen zwischen 6 und 7 g Kaffee.

Wird der Filter vorher ausgespült, öffnen sich die Poren im Papier. Das sorgt für eine vollere, rundere Extraktion und damit für besseren Kaffee.

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