Kaffeebohnen Test 2024: Bester Kaffee für Kaffeevollautomaten, Filtermaschine & Co

Guter Kaffee kommt nicht aus einer guten Maschine, sondern aus guten Kaffeebohnen. Doch woran erkennt ihr gute Bohnen? Was dürfen sie kosten und welche Hersteller sind vertrauenswürdig? In meinem Kaffeebohnen-Test 2024 schauen wir genau hin.

Wir haben unsere Kaffeebohnen extra für den Vollautomaten entwickelt

Speziell für Vollautomaten

Täglich frisch geröstet

Schokoladiges Aroma

Meine Bewertung:

Bei Quijote machen alle Kaffees/Espresso spaß

Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis

Tolles Team

Tolle Espressos

Machmal ausverkaufte

Meine Bewertung:

Sehr hohe Qualität!

Respect the Bean

Tolles Team

Jeden Besuch wert!

Hohe Preise

Meine Bewertung:

Tolles Projekt trifft auf tollen Kaffee und Unternehmer, denen wir ihre Mission glauben.

Transparent

Nachhaltig

Köstlich

Meine Bewertung:

Hochwertiger Kaffee aus dem 7. Himmel

Für mich die erste Wahl in Berlin

Tolles Team

Direkthandel

Meine Bewertung:

Ein Äthiopier mit schöner Säure.

Direkthandel

Richtig guter Kaffee und Espresso

Jörg ist ein toller Röster

Der Kaffee hält nie lange

Meine Bewertung:

Eine Explosion aus verschiedenen Aromen.

Der Lieblingskaffee von Mama

Schön fruchtig

Schneller Versand

Meine Bewertung:

Gut für den Kaffeevollautomat

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Sehr dunkel Röstungen

Meine Bewertung:

Passt gut zu Obst

Ein "pflegeleichter" Kaffee

Schöne Süße

Zu wenig Ecken und Kanten

Meine Bewertung:

Bio-zertifiziert

Ist besser geworden (siehe Test)

Wenig bis keine Säure

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

Wie wir testen | Unser Team

Normalerweise beginne ich den Überblick über eine Testkategorie mit der Vorstellung der Testsieger: Diese Espressomaschine macht hervorragenden Kaffee, jener Kaffeevollautomat ist meine persönliche Empfehlung, diese Kaffeemaschine hat viele Besonderheiten usw. Und beim Kaffeebohnen Test 2024?

Beim Kaffeebohnen Test 2024 ist das unmöglich. Denn bei aller Objektivität lassen sich Kaffee A und Kaffeebohne B nur bedingt vergleichen. Wir können zwar Kriterien wie

  • Herkunft,

  • Fair-Trade-Status,

  • Transparenz und

  • Qualität

der Röstung vergleichen.

Wir können auch prüfen, ob wir wirklich jene Schokoladen-Note schmecken, von der auf einer Packung Bohnen die Rede ist. Ob uns der Kaffee am Ende schmeckt, liegt erstens an unserem Geschmack und zweitens an der Zubereitung: im Vollautomat? In der Filtermaschine? Und so weiter.

Darum wollen wir in dieser Übersicht nicht einzelne Kaffeebohnen im Test vergleichen, sondern das Konzept rund um Kaffeebohnen genauer betrachten.

Wir reden über den Zusammenhang von Qualität und Arbeitsbedingungen, sprechen über vermeintlich bessere Bio-Kaffeebohnen und fragwürdige Supermarkt-Bohnen.

Wir dekodieren die Fachbegriffe auf einer Packung Röster-Bohnen, unterscheiden Arabica-Kaffee und Robusta-Kaffee, suchen gute Kaffeeröstereien und nehmen so manchen „unabhängigen“ Kaffeebohnen Test auseinander.

Am Ende sollt ihr in der Lage sein, auch ohne Verkostung Kaffeebohnen zu finden, die euch schmecken, der Umwelt nicht ganz so sehr schaden und nur den richtigen Leuten Geld bringen. Mit ein bisschen Wissen ist das gar nicht so schwer!

Noch ein wichtiger Disclaimer: Da ich selbst auch Kaffeebohnen rösten lasse und verkaufe, bin ich mir über den schmalen Grat vieler meiner Bewertungen bewusst. Ich will jedoch ein Vorbild sein. Darum findet ihr meinen Transparenzbericht genauso einfach wie die Preisaufschlüsselung, wer was an jedem verkauften Päckchen Arabica-Bohnen verdient.

Das Zeug zum Testsieger: Wie lassen sich Kaffeebohnen am besten vergleichen?

Kaffeebohnen Test: Brasilien Kaffeefarm und Arne mit Kaffeekirschen

Seitdem ich meine Kaffeebohnen in Brasilien besucht habe, bin ich in meinen Anforderungen an mögliche Testsieger im Kaffeebohnen Test nochmal eine Ecke radikaler geworden.

Denn wir müssen uns der Tatsache stellen, dass für unseren Kaffeegenuss eine Menge Leute schuften müssen – und dafür nicht immer fair entlohnt werden.

Genauso müssen wir einsehen, dass Kaffee kein umweltschonendes Produkt ist. Bio-Siegel hin oder her. Der Zusammenhang von Klimawandel und Kaffeeproduktion wurde mir und meinem Team in Brasilien nicht nur in Worten, sondern am eigenen Leib bewusst gemacht.

Haben wir Bohnen früher hauptsächlich nach der Qualität der Röstung und damit nach dem Geschmack beurteilt, stehen inzwischen ganz andere Faktoren an der Spitze der Bewertungstabelle. Bevor ich die Testergebnisse in der Tasse beurteile, müssen die jeweiligen Bohnen stets drei Hauptkriterien erfüllen:

  1. Transparenz

  2. Fairness

  3. Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit

Brasilien Kaffeefarm 2022 Lager Kaffeebohnen

Specialty Coffee ist mehr als ein Label

Die drei Faktoren lassen sich einzeln beurteilen, können aber auch unter einem Label zusammengefasst werden: Jede Röstung und jeder Röster, der seine Bohnenmischung als Specialty Coffee bezeichnet, unterwirft sich den Anforderungen der Specialty Coffee Association (SCA).

Diese weltweite Qualitätsinstanz hat Maßstäbe etabliert, die sowohl die Herkunft und Herstellung der Bohnen als auch ihre Röstung und letztendlich den Geschmack umfassen.

Zertifizierte Prüfer testen Kaffeebohnen in einem Cupping und vergeben am Ende einen sogenannten Cupping Score. Bohnen mit mehr als 80 Punkten gelten als Specialty Coffee. Bei einem meiner Allzeit-Favoriten, der Ersten Tegernseer Kaffeerösterei, gibt es in einer Tour Kaffeebohnen mit locker 86 Punkten und mehr.

Das Prüfverfahren ist so aufgebaut, dass sich aus der Qualität in der Tasse auf die Qualität der Röstung, der Herstellung und nicht zuletzt der Pflege der Kaffeepflanzen schließen lässt.

Damit ein Kaffee eine exzellente Bewertung erhalten kann, muss er einfach anders bzw. sorgfältiger hergestellt worden sein als ein Industrie-Kaffee. Warum das so ist, schauen wir uns mal detailliert an.

Transparenz: Woher kommt der Kaffee?

Brasilien Kaffeefarm 2022 Kaffeebauern bei Arbeit

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie moralisch flexibel wir Verbraucher sind. Wenn Fleischskandale aufgedeckt werden, drehen wir kollektiv am Rad. Im Alltag wollen wir lieber nicht so genau wissen, woher unser Klops für 1,50 Euro kommt.

Bei Kaffeebohnen ist das ähnlich. Ist die Krönung für drei Euro im Angebot, ist es uns vollkommen egal, aus welchem Land, von welcher Plantage und aus welchen Menschenhänden, zu welcher Vergütung dieser Kaffee kommt.

Das Geschmackserlebnis und das angeblich tolle Preis-Leistungs-Verhältnis sind uns wichtiger. Trotzdem wissen wir, dass an diesem Preis etwas faul ist, dass Ernte, Handel und auch die Kaffeemischung an sich nicht wirklich gut sein können.

Die Faustformel für den Kauf lautet: Je weniger uns ein Hersteller (oder eine Kaffeerösterei) über die Herkunft der Bohnen verrät, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um billige Bohnen aus billigen Bezugsquellen mit schlimmen Zuständen auf der Kaffeeplantage handelt.

Das gilt umso mehr, je mehr schöne Worte auf den Bohnen für Caffè Crema und Co stehen, die absolut nichts aussagen.

Illy Kaffee in der Variante Classico bezeichnet seine Bohnen beispielsweise als „100% Arabica-Kaffeebohnen aus neun verschiedenen Provenienzen“ – also ein völlig gesichtsloses Potpourri, das so tut, als wären viele verschiedene Ursprungsländer in einer Packung Bohnen eine echte Kaufempfehlung!

Supermarktkaffee Test Melitta Bella Crema Speciale Rueckseite de

Beim Darboven-Abkömmling Sansibar-Kaffee erwartet uns laut Packung „Ein Arrangement aus erlesenen zentral- und südamerikanischen Kaffeebohnen“. Das ist alles.

Gute Kaffeebohnen drehen den Spieß vollständig um und nennen nicht nur das Land und die Farm, sie nennen die Bohnensorte, die Aufbereitung und den gesamten Produktionsweg vom Kaffeestrauch über die Ernte und den Weg in die Kaffeerösterei bis in die Tüte.

Mit dieser Transparenz erzeugen vertrauenswürdige Hersteller eine sich selbst erfüllende Prophezeiung:

Ist die Qualität schlecht, kann der Kunde nachverfolgen, woran und an wem es liegt. Damit das nicht passiert, muss die Qualität hoch sein.

Außerdem reißen transparente Kaffeebohnen Kunden aus ihrer Scheuklappen-Lethargie und sensibilisieren uns dafür, dass Kaffee einfach einen bestimmten Preis haben muss. Die Ursprungsländer für den Anbau und den Kaffeehandel liegen sämtlich am anderen Ende der Welt – Südamerika, Zentralafrika, Vietnam, Indien usw. Für’n Groschen kann also gar kein Qualitätsprodukt entstehen.

Im Idealfall schreibt der Röster bzw. Hersteller daher all diese Angaben direkt auf die Tüte:

  • Kaffeesorte: Angabe des Verhältnisses von Arabica und Robusta mit Prozentwerten

  • Varietät: Genaue Angabe der verwendeten Unterart der Arabica- und/oder Robustabohne

  • Herkunftsland: Angabe aller Ursprungsländer des verwendeten Kaffees – keine Sammelbegriffe (Lateinamerika, Südamerika etc.)

  • Herkunftsort: Angabe von Plantage, Standort, Kooperative etc., Höhenmeter optional

  • Aufbereitung: Genaue Angabe des Verarbeitungsverfahrens vor Röstung (natural, washed etc.)

  • Handelsweg: Genaue Angabe der Beschaffungsstrukturen – im Idealfall Direkthandel (Direct Trade)

  • Sensorik: Geruch, Aroma und Besonderheiten zur Orientierung bei Kauf

  • Röstprofil: Angabe des angestrebten Röstgrads – von Light bis Dark Roast

  • Empfehlung zur Zubereitung: Angabe der aus Sicht des Rösters besten Zubereitungsmethode

  • Röstdatum: Auf den Tag genaue Angabe der Herstellung, MHD nur optional

Auf viele dieser Faktoren für die Bohnen-Bewertung gehen wir noch genauer ein. An dieser Stelle lautet das Fazit:

Diese Angaben brauchen kein Marketing-Geschwurbel. Sie sind Fakt oder nicht. Je weniger Worte eine Tüte Kaffeebohnen verwendet, desto eher können wir von guten Bohnen reden.

Fairness: Wer verdient am Kaffee?

Fair trade Kona Coffee

Industrielle Hersteller lieben Siegel. Ob für Kaffeebohnen oder Hühnereier. Sie sollen dem Kunden die Sicherheit geben, dass er mit seinem Kauf etwas Gutes tut. Etwa Fairtrade-Kaffee klingt nach geprüfter Herkunft und einem gut bezahlten Anbau.

„Rainforest Alliance-Bohnen“ klingen nach grünen Arabica- und Robusta-Bohnen, während wir bei „Bio-Kaffee“ sofort mit dem guten Gewissen schlackern.

Es dürfte euch auffallen, dass weder meine Kaffeebohnen noch die besten Kaffeebohnen im Test viele oder überhaupt Siegel tragen. Das hat Methode:

  • Offizielle bzw. anerkannte Siegel wie Fairtrade-Kaffee sind sehr teuer

  • Industrie-Siegel sind nichts wert und nur Marketing

  • Die Standards der offiziellen Siegel sind für viele „Kaffee-Aktivisten“ viel zu niedrig angesetzt

  • Siegel sind erneut eine einfache Methode, um Tatsachen ein wenig zu verschleiern

  • Siegel sollen mehr Kaffeepulver verkaufen

Ob ein Kaffee wirklich fair gehandelt ist, erkennt ihr nicht am Siegel. Sondern an einem Bericht, der euch sagt, wer welchen Anteil am Verkaufspreis einer Packung erhält, was die Ernte und der Handel kosten, wer den Import übernimmt usw.

Fairtrade-Kaffeebohnen setzen zwar korrekt an, gehen aber noch nicht weit genug. Denn zwischen den Plantagen und der verkauften Bohnenmischung stehen am Ende doch viel zu viele Zwischeninstanzen, die die Hand aufhalten – ironischerweise auch der Siegel-Vergeber.

Darum ist Direct Trade bzw. der Direkthandel mit Kaffeebohnen die einzig wirklich faire Lösung für eine gerechtere Kaffeeproduktion. Gibt es zwischen Plantagen und Röster keine Zwischenhändler, fällt mehr Gewinn für die eigentlichen Produzenten ab.

Fair Trade – im Sinne fairer Arbeitsbedingungen und einer fairen Bezahlung für die Produzenten – ist jedoch in jeder Form besser als nichts. Zumal sich hier immer mehr Initiativen und Projekte bilden, die kleinere Aktivisten mit größeren Playern zusammenbringen.

Ein gutes Beispiel ist Quijote x GEPA, ein Projekt, zu dem ich mit allen Akteuren bereits ein Interview geführt habe.

Alle inoffiziellen bzw. von der Industrie vergebenen Siegel solltet ihr ignorieren. Sie sind wiederum eine Verschleierungstaktik. Andersherum gilt aber auch:

Bei allem Aktivismus ist der direkte Handel ebenfalls ein Weg, um mehr Kaffee zu verkaufen und daran zu verdienen. Niemand sollte so naiv sein und glauben, dass Röster nichts als die Welt verbessern wollen.

Aber im Gegensatz zu mancher Industriemasche könnt ihr die Fairness- und Transparenzbemühungen in der Kaffeeproduktion dieser Röstereien selbst nachprüfen und sie entweder bestätigen oder widerlegen.

Nachhaltigkeit: Was ist das Bio-Siegel auf Kaffee wert?

Ist Kaffee Bio-zertifiziert, kann sich der Kaffeegenießer beruhigt zurücklehnen, da seine Bohnen keinen schlechten Einfluss auf die Umwelt haben?

Wir müssen uns einer Tatsache stellen: Solange Kaffee nur dort wächst, wo er wächst, und solange er nur so wächst, wie er wächst, gibt es keinen nachhaltigen Kaffee.

Während etwa Fairtrade-Kaffee (bzw. Fair Trade oder Direct Trade-Kaffee) einzig auf dem Handeln der Beteiligten beruht, spielen beim Bio-Anbau auf den Plantagen viel zu viele externe Faktoren eine Rolle:

Bemüht sich eine Kooperative darum, keine Pestizide zu verwenden und Schadstoffe in Wasser, Boden und Luft niedrig zu halten oder auszugleichen, kann die Farm nebenan schon wieder alles anders machen.

Zudem benötigen Kaffeesträucher viel Platz, noch mehr Wasser und Schutz vor allen möglichen Schädlingen oder Krankheiten. Kaffeeplantagen reißen riesige Löcher in die Landschaft. Egal, ob sie Bio arbeiten oder nicht.

Die Frage ist vielmehr, was die Produzenten und ihre Abnehmer tun, um die Effekte ihres zerstörerischen Treibens zu minimieren.

Ähnlich wie beim Fairtrade-Siegel gibt es Bio-Siegel, die bestimmte Mindestanforderungen verlangen. Dabei geht es vorrangig um den Einsatz von Pestiziden.

Doch auch diese Siegel sind teuer, die Kriterien ein Kompromiss. Darum machen viele aktivistische Kooperativen und Direct-Trade-Partnerschaften Bio-Kaffee, ohne Bio draufzuschreiben.

Unser Partner Ocafi setzt auf seinen Kaffeefarmen in Brasilien zum Beispiel auf Strom aus Biogas, neue Bewässerungsmethoden und Wiederaufforstungen des umliegenden Regenwalds.

Biogasanlage bei Ocafi in Brasilien

Außerdem habe ich in Brasilien gelernt, dass Pestizide gar nicht das größte Problem sind. Die meisten kleinen Kaffeefarmer können sich das Gift gar nicht leisten.

Schlimmer ist der Raubbau am Dschungel – gibt ein Lot nichts mehr her, wird einfach die nächste Parzelle abgeholzt. Auch der völlig unkontrollierte Umgang mit Wasser beschleunigt die Klimakatastrophe. Nicht nur vor Ort, sondern auf der ganzen Welt.

Mit den jeweiligen Bestrebungen zu mehr Nachhaltigkeit schließt sich der Kreis zur Transparenz von Kaffeebohnen:

Hersteller und Röster, die solche Bestrebungen umsetzen, reden gern darüber und zeigen Beweise, anstatt sich hinter einem Bio-Siegel zu verstecken und es dabei zu belassen.

Fakt ist natürlich auch, dass allein die Mengen an Kaffee, die zum Beispiel bei Tchibo, für Rossmann-Kaffee oder gar Alnatura rausgehauen werden, gar nicht sämtlich aus einer Bio-Ernte stammen können.

Menge und Nachhaltigkeit widersprechen sich nämlich – schon allein, wenn wir das Preis-Leistungs-Verhältnis solcher Marken in den Vergleich einbeziehen.

Kaffeebohnen vs. Espressobohnen: Gibt’s beim Kaffee einen Unterschied?

Happycoffee Sidamo robusta Arne studiert die Kaffeetuete de

Auch wenn ich eine klare Grenze zwischen meinem Kaffeebohnen-Test und meinem Espresso-Test 2024 ziehe, wird dieser Unterschied zunehmend willkürlicher. Das liegt an einer grundsätzlichen Verschiebung im Denken darüber, wie Kaffee schmecken soll, wie Bohnen geröstet werden und welche Zubereitung am besten zu einem Aroma passt:

Früher wurde Kaffeepulver für klassischen Filterkaffee aus Handfilter oder Maschine so geröstet, dass der Wachmacher möglichst wenig Säure enthält, ein klares Röstaroma liefert und das richtige Maß an Koffein und Intensität mitbringt. Käffchen halt.

Im Vergleich dazu mussten Espressobohnen für Siebträgermaschinen viel Crema abliefern, richtig schön bitter schmecken, noch mehr Koffein enthalten und in Sachen Intensität unübertrefflich sein.

Um das zu erreichen, wurden Espressobohnen nicht nur besonders dunkel geröstet, sondern auch mit einem Robusta-Anteil intensiviert. Im Vergleich zu Arabica ist Robusta eine klar bitterstofforientierte Persönlichkeit, enthält mehr Koffein und sorgt für eine dicke Crema.

Arabica und Robusta Unterschied

Sowohl für typische Kaffeesorten als auch für Espressobohnen wurden jedoch schon immer dieselben Arabica-Kaffeebohnen verarbeitet. Nicht die Kaffeebohne an sich, sondern ihre Röstung macht den Unterschied.

Da es beim Kaffee früher eher auf den Preis als die Qualität ankam, wurden die Kaffeebohnen so geröstet, dass sie wie vom Reißbrett zur Methode passen: heller für Kaffeemaschinen, bummsdunkel für Espressomaschinen.

Beste Kaffeebohnen können alles

Specialista bester Espresso dunkel de

Inzwischen ist es selbst für Profis schwer, bei manchen Bohnen allein über die Optik zu sagen, ob sie nun für Kaffee oder Espresso gedacht sind.

Denn es gibt extrem helle Espressobohnen, die fast dasselbe Geschmacksprofil wie Filterkaffee haben. Arabica-Kaffee für die Zubereitung im Filter wird gleichzeitig immer heller und verbringt als Light Roast oder Cinnamon Roast nur wenige Minuten im Röster.

Auch das Robusta-Arabica-Verhältnis für klassischen Espresso wird umgekehrt. Durfte Robusta-Kaffee früher nur ergänzen, darf er als Espresso mit einem Maximum an Intensität und Koffein jetzt sogar allein auftreten – und macht das etwa bei Bohnen von Huber mit einem extrem guten Geschmack.

Huber Espresso im Test

Die Trendwende in Sachen Verarbeitung der Kaffeebohne lässt sich gut unter einem Credo zusammenfassen, dass ich inzwischen von vielen Röstern und Bauern gehört habe:

Man kann keine bestimmte Bohne für eine bestimmte Kaffeezubereitung anbauen. Mit jeder Ernte liefert ein und derselbe Kaffeestrauch, sogar ein und dieselbe Kaffeekirsche, mal einen super Espresso, mal einen tollen Kaffee für Filter, mal mehr Säure, mal mehr Schokolade und manchmal unerwartete Besonderheiten. Der Kaffee bestimmt den idealen Röstgrad – nicht andersherum.

Espressobohnen oder Kaffee? Beides!

Den Beweis für diese Tatsache liefern sogenannte Omniroasts. Diese Bohnen besitzen einen Geschmack und einen Röstgrad, der sowohl als Espresso als auch als normaler Kaffee funktioniert.

Die verwendeten Kaffeesorten sind weniger säurehaltig, eher mild und stecken voller süßer Aromen. Das heißt aber nicht, dass sie keine Besonderheiten besitzen oder sich nicht an aufregende Akzente heranwagen.

Flyingroasters im Kaffeebohnen Test

Ein schönes Evergreen-Beispiel (und einer meiner persönlichen Kaffeebohnen-Testsieger) ist der Fire Finch der Flying Roaster aus Berlin.

Diese Arabica-Bohnen aus Äthiopien besitzen einen mittleren Röstgrad und mischen den klassischen Espresso-Stil (Kakao und Cremigkeit) mit klaren Filter-Aromen (Frucht, ein Hauch Säure).

Ob sie eher fruchtig, mild oder kräftiger nach Schokolade schmecken, entscheidet ihr hier in der Kaffeemühle und damit mit der Zubereitungsmethode:

Ihr könnt die Bohnen entweder in die Siebträgermaschine kippen, den Handfilter, die French Press oder die Kaffeemaschine rausholen, Cold Brew zubereiten und den Kaffee sogar ohne alles direkt in der Tasse aufbrühen. Hab ich alles schon probiert und gefeiert.

Andersherum zeigen viele gute Hersteller auch, dass sich „identische“ Kaffeebohnen (selbe Bohnensorte, selbe Herkunft, selbe Ernte) über den Röstgrad genau auf eine Zubereitung justieren lassen:

Beispiele dafür liefern die Martermühle Kaffeerösterei mit ihrem leckeren Pachamama aus Peru oder die von mir privat getestete Schön Kaffee Rösterei mit dem Boa Vista aus Brasilien oder dem La Cristalina aus Kolumbien. Diese Bohnen erhaltet ihr einmal als Filter- und einmal als Espresso-Röstung.

Martermuehle Test 3

Kaffeebohnen für Kaffeevollautomaten im Test: Was macht sie aus?

Seitdem der Kaffeevollautomat die gute alte Filtermaschine immer weiter verdrängt, ist es noch schwerer geworden, Kaffeesorten im Vergleich eindeutig zuzuordnen. Es stellt sich die Frage in unserem Test: Welche Kaffeebohnen für den Kaffeevollautomaten sind richtig?

Denn ein Kaffeevollautomat ist weder eine Espressomaschine noch eine Filtermaschine – und doch ist er ein bisschen beides. Im Vergleich zum Siebträger kann er nicht denselben Druck erzeugen. Im Vergleich zur Melitta-Maschine besitzt er keinen Kaffeefilter, der Öle und Bitterstoffe zurückhalten kann.

Coffeeness Kaffeebohnen im Jura S8

Sein Dasein in der Zwischenwelt hat aber dafür gesorgt, dass der Kaffeevollautomat als eigenständige Zubereitung einen besonderen Geschmack ermöglicht, den immer mehr Hersteller mit eigens darauf abgestimmten Kaffeebohnen beantworten.

Diesen Geschmack zu beschreiben, ist gar nicht so einfach. Und hängt natürlich zwingend davon ab, in welchen Vollautomat ihr eure Bohnen kippt.

Grundsätzlich sind wir recht nah am Espresso, müssen aber aufgrund der Besonderheiten von Mahlwerk und Brühgruppe extrem auf die Säure achten und die typischen Vorlieben von Kaffeevollautomat-Besitzern achten.

Krups Intuition Preference Kaffeevollautomat Kegelmahlwerk

Diese mögen Nuss- und Dessert-Aromen mehr als eine fruchtige Kaffeemischung. Solche Bohnen funktionieren nicht nur im schwarzen Heißgetränk, sondern insbesondere in Latte Macchiato oder Cappuccino – den Stars im Kaffeevollautomat und ein entscheidender Grund, warum man ihn überhaupt kauft.

Zusätzlich bestehen die meisten Vollautomatenbesitzer darauf, dass ihr Kaffee zwar als Wachmacher funktioniert, aber auf keinen Fall bitter sein darf. Klassischer Espresso wie in Italien fällt damit also aus, ein typischer Espresso Dark Roast findet nur wenige Fans.

Kaffeebohnen für Kaffeevollautomaten sind vielseitiger als gedacht

Kaffee für Vollautomaten by Coffeeness

Kaffee entwickelt für den Vollautomaten

Mein Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.

Täglich frisch geröstet

Schokoladiges Aroma

Fair gehandelt

Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke

Zum Coffeeness Shop

Obwohl der Kaffeevollautomat unter allen Zubereitungsarten einige der größten Kompromisse eingeht, sind die passenden Bohnen auf keinen Fall langweilig. Knopfdruck-Kaffeeliebhaber setzen generell am besten auf:

  • Espresso-Röstungen ab einem mittleren Röstgrad

  • Kaum bis keine Bitterstoffe (wie sie bei zu dunkler Röstung entstehen)

  • Dominante Dessertnoten wie Schokolade, Kakao, Karamell, Nuss, brauner Zucker unterlegt mit einem Hauch von Frucht-Aromen

  • Säure (wenn überhaupt) als kleiner Frische-Akzent

  • Perfektes Zusammenspiel mit Milch für Latte Macchiato, Cappuccino etc.

Steht auf einer Packung „Kaffeebohnen für Vollautomaten“, möchte euch der Hersteller bzw. Röster diesen Geschmack garantieren.

Steht der Kaffeevollautomat nicht als Empfehlung auf der Packung, orientiert ihr euch entweder daran, ob die Bohnen für Siebträgermaschinen gedacht sind oder setzt auf Omniroasts.

Neben meinen Kaffeebohnen für Vollautomaten in weicherer und kräftiger Intensität gibt es zum Beispiel bei Quijote Kaffee mit dem Quietsch-Otter aus Peru einen idealtypischen Vollautomaten-Allrounder.

Quijote Gepa Kaffeebohnen

Der Panamericana von Elephant Beans als Espresso-Blend aus Brasilien, Ecuador und Peru funktioniert ebenso prächtig.

Wenn ihr bei meinem Röstpartner backyard coffee nicht nur meine Kaffeebohnen erstehen wollt, macht ihr es wie so mancher Hersteller von Maschinen auf Kaffeemessen und setzt auf den brasilianischen Espressoblend Lowrider.

Apropos Brasilien: Diese Herkunft ist zwar extrem ungenau, da das Land riesig und die Sensorik der Kaffeebohnen daher unglaublich facettenreich ist. Aber generell sind Kaffeebohnen aus Brasilien eine gute Empfehlung für den Kaffeevollautomat.

Der Röster-Code: Was bedeuten die Begriffe auf der Aromaverpackung?

Wenn wir es geschafft haben, Arabica- und Robusta-Bohnen zu unterscheiden, wird es erst richtig komplex. Denn allein Arabica-Bohnen gibt es in endlosen Varietäten – also Kaffeesorten –, die sich im Geschmack, der idealen Zubereitung und Röstung, ihrem Gehalt an Säure, im Preis und natürlich der Herkunft unterscheiden.

So wichtig Transparenz für die Qualität auch ist, so schwertun sich viele Röster damit, ihre Kaffeebohnen-Sorten für ganz normale Verbraucher zu beschreiben. Zudem ist es wegen all der Unterschiede unglaublich schwer, Kaffee A und Kaffee B vergleichbar zu machen.

Würden jedoch mehr Kunden kapieren, was in den Kaffeetüten auf sie wartet, wären sie viel bereiter, Industrie-Bohnen zu ignorieren und sich an richtige Röstereien zu wenden.

Das bestätigt sich jedes Mal, sobald ich einem Kaffee-im-Angebot-Käufer eine „richtige“ Tasse Kaffee aus frisch gemahlenen, anständig produzierten Kaffeebohnen vorsetze. Pardon – richtiges Glas Kaffee.

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Plötzlich schmecken sie Dinge, die sie noch nie geschmeckt haben. Plötzlich brauchen sie kein Sirup mehr, weil ihr Latte Macchiato oder Filterkaffee von ganz allein nach Karamell oder sogar Erdbeere schmeckt.

Zauberei ist das nicht – sondern das Ergebnis einer sorgfältigen Abstimmung von Kaffeebohnensorten, Aufbereitung, Röstvorgang und Zubereitung.

Aber wie könnt ihr das erkennen, ohne die Kaffeebohnen zu kaufen und zuzubereiten? Ein Blick auf die Tüte gibt euch eine Menge Hinweise und einen optimalen Überblick – wenn ihr denn versteht, was mit den Begriffen tatsächlich gemeint ist.

Herkunft: Brasilien schmeckt nach Schokolade, Kenia nach Hagebutte

Allein in Brasilien werden rund zwei Millionen Hektar Land mit Kaffee bewirtschaftet, in Peru sind es immerhin noch 95.000 Hektar, in Äthiopien etwa 535.000 Hektar. Diese Flächen verteilen sich auf unterschiedlichste klimatische Bedingungen, Böden und Höhenlagen.

Arabica Robusta Kaffeebohnen de

Das ist wie bei Wein: Zwischen einem Bordeaux und einem Elsass-Wein bestehen himmelweite Unterschiede, trotzdem tragen Weine aus Frankreich eine ähnliche Signatur bzw. Tradition in sich.

Bei Kaffee können wir diese Signaturen ebenfalls sehen – schon allein deswegen, weil etwa Äthiopien in einer bestimmten Hemisphäre liegt, während sich Brasilien ebenfalls auf einen bestimmten Punkt auf dem Globus konzentriert.

Darum könnt ihr trotz aller Vielfalt über die Herkunft zumindest erahnen, in welche Aroma-Richtung die Kaffeebohnen gehen. Fünf Beispiele:

  1. Brasilianische Bohnen können Süße und Schokolade aus dem Stand. Das gilt sowohl für unsere Kaffeebohnen für Vollautomaten als auch beispielsweise für bisher alle brasilianischen Bohnen guter Röster, die ich offiziell und inoffiziell getestet habe.

  2. Äthiopische Bohnen sind Meister der hellen Früchte und Blumen. Und Wood Grouse Coffee aus Hannover ist ein Meister der Äthiopier. Achtung, hier wird’s wirklich hell, aber wirklich gut! Wer es gefälliger und klassischer mag, kann sich bei vielen guten Röstern mit einer Sidamo-Röstung eindecken. Kaffee aus diesem Anbaugebiet ist „warm“ und leicht schokoladig mit Früchten und leichter Frische. Ein sehr anständiges Beispiel ist der Sidamo von Martermühle.

  3. Kenianische Bohnen gehen ins Rotfruchtige und mischen einen fruchtig-süßen Kaffee-Style mit warmen Teeakzenten. Hier zeigt sich, dass „Säure“ in den meisten Fällen immer falsch verstanden wird. Eine echte persönliche Empfehlung für diesen Stil ist der mehrwert Kushukuru.

  4. Kaffee aus Kolumbien überrascht mich derzeit immer wieder positiv mit fein ausbalancierten Bohnen, die den perfekten Mittelweg zwischen Frucht, Dessertnoten und Intensität finden. Hier fehlen mir offizielle Testergebnisse. Der La Cristalina von Schön Kaffee oder der Kajüte von Leuchtfeuer Coffee machen das aber sehr gut, wie wir schon im Team getestet haben.

  5. Kaffee aus Guatemala ist ein Inbegriff von stilvoller Würze. Das macht ihn häufig zu einem super Mischpartner in kräftigerem Kaffee, der sich mit Schokolade und Karamell plus X hervortun will. Das klappt zum Beispiel hervorragend im Bocca Bombita aus den Niederlanden.

Espressobohnen Test Bocca Coffee header

Handelt es sich um eine Röstung verschiedener Kaffeesorten unterschiedlicher Herkunft, entsteht der leitende Geschmack natürlich aus der Herkunft des Hauptanteils. Hier hilft euch der Vergleich der Sensorik-Notizen dennoch am ehesten weiter.

Varietät: Es gibt mehr als Arabica- & Robusta-Bohnen!

Über den wesentlichen Unterschied zwischen Arabica und Robusta haben wir bereits in Anklängen gesprochen: Arabica-Kaffee kann jede Form der Zubereitung, Robusta-Bohnen können (bisher) nur Espresso.

Folgen wir dem Kaffee-Stammbaum von Arabica-Bohnen, wird es erneut richtig komplex. Derzeit gibt es über 100 verschiedene Unterarten.

Jede dieser Varietäten bzw. Kaffeesorten hat eigene Besonderheiten und Inhaltsstoffe, neigt zu einem anderen Süße-Säure-Verhältnis, braucht ein anderes Klima usw. Denkt zum Vergleich einfach an Äpfel oder Weintrauben.

Für die Kaffeezubereitung zu Hause müsst ihr all diese Kaffeesorten nicht kennen. Selbst ich habe nach Jahren in der Branche oft Schwierigkeiten, zum Beispiel Catuai von Caturra zu unterscheiden. Aus der Varietät auf die richtige Röstung zu schließen, ist schließlich der Job der Hersteller.

Arne mit Kaffeebohnen

Es ist trotzdem spannend, die Sorten Arabica und Robusta sowie Liberica und Excelsa nach und nach immer weiter zu verfeinern und als Kaffeeliebhaber immer tiefer in den Zusammenhang von Bohnen und Geschmack einzutauchen.

Es gibt ein paar Schlagworte bzw. Kaffeebohnen-Unterarten, die weit verbreitet sind und uns einen klaren Hinweis auf den Kaffee und die ideale Zubereitung geben:

  • Steht zum Beispiel eine Variante von Bourbon auf der Packung, könnt ihr euch auf süße Bohnen in fast jeder Zubereitung freuen.

  • Catuai ist ein weit verbreiteter Star, wurde in Brasilien „erfunden“ und kommt auch in unseren Kaffee. Diese Kaffeesorte sorgt gern für Karamellnoten.

  • Andersherum gelten zum Beispiel Heirloom-Bohnen als Meister der Frische und Frucht – und sind folgerichtig eher in Ostafrika als Südamerika zu finden.

Aufbereitung: Volle Waschung oder ganz natürliche Kaffeebohne?

Verschiedene Aufbereitungsarten natural honey washed

Vor einigen Jahren konntet ihr versnobte Kaffee-Hipster sofort daran erkennen, dass sie pausenlos über Naturals redeten – und wie toll und süß und fruchtig und überhaupt diese Bohnen doch seien.

Natural ist eine Form der Kaffeeaufbereitung. Damit wird der Prozess beschrieben, in dem aus der frisch geernteten Kaffeekirsche röstfertiger Rohkaffee entsteht.

Die grünen Kaffeebohnen müssen nämlich erst aus der Kirsche gelöst, dann von weiteren Bestandteilen befreit und anschließend bis zum idealen Wassergehalt getrocknet werden.

Das ist auf zwei grundsätzliche Arten möglich: mit der Kraft der Sonne (Natural) oder mit der Kraft von Wasser (Washed). Dazwischen gibt es Mischformen wie Pulped Natural. Auf die detaillierten Unterschiede gehe ich im Artikel zur Kaffeeaufbereitung ein.

Für uns ist wichtig, dass Naturals tatsächlich mit sehr süßen Aromen begeistern, weil sie durch die Sonnentrocknung ihre Aromen perfekt konzentrieren können.

Rohe Kaffeebohne Farm Brasilien Ocafi

Dagegen ist Washed-Kaffee jedoch eine besonders „reine“ Angelegenheit. Weil hier keine Aromen durch die Nachbereitung besonders in den Vordergrund gespielt werden, bildet die Kaffeebohne alle ihre Besonderheiten ausgesprochen sauber und klar ab.

In einem Washed-Kaffee steht schöne Säure gleichberechtigt neben Süße und Frucht, das Anbaugebiet sowie die Bohnen-Unterarten zeigen sich in all ihrer Vielfalt. Daher ist Washed-Kaffee in etwa mit Terroir-Wein zu vergleichen.

Körper, Säure, Stärke: Willkommen auf der nach oben offenen Bohnen-Skala

Am schwersten lässt sich standardisiert beschreiben, welchen Geschmack eine Kaffeebohne in einer bestimmten Zubereitung entfalten wird. Das ist für Kunden aber einer der wichtigsten Hinweise auf einer Packung Bohnen.

Die Röstung spielt dabei zwar eine wichtige Rolle, doch auf eure Maschinen sowie die Sorgfalt beim Mahlen und der Zubereitung hat der Hersteller nun wirklich keinen Einfluss.

Jura J8 Mahlgrad einstellen

Trotzdem will er euch natürlich einen Kompass an die Hand geben. Dafür hat sich – ähnlich wie beim Kaffeevollautomat – eine Bohnen-Skala etabliert.

Über diese zeigt euch der Röster, ob die Bohnen eher mild oder kräftig, säurearm oder spritzig, perfekt für Latte Macchiato oder ein anderes Kaffeegetränk sind. Oft wird auch der Koffeingehalt oder der „Körper“ über solche Skalen abgebildet.

Solche Skalen sind natürlich wichtig für euren Vergleich, weil sie komplizierte Faktoren um den Kaffee einfacher machen. Allerdings kocht hier jeder Hersteller sein eigenes Süppchen.

Manche setzen auf Fünf-Bohnen-Skalen, andere auf Vier-Bohnen-Einteilungen. Mancher Röster zählt jeden Faktor nur als ganze Bohne, andere vergeben auch halbe Werte. Wieder andere beschreiben ihren Kaffee ausschließlich in Worten.

Besonders kompliziert wird es mit Begriffen wie „Körper“. Damit ist das Zusammenspiel von Röstgrad, dominanten Aromen und Faktoren wie Cremigkeit oder Intensität gemeint. Es vereint Geschmack und Mundgefühl, der Koffeingehalt spielt ebenfalls hinein.

Ein guter Espresso hat zum Beispiel einen „dicken“ Körper, während ein guter Kaffee aus der Filtermaschine oder dem Handfilter einen schlanken, aber breit gestreuten Körper haben kann. Die Zubereitungsarten dürfen hier also nicht vernachlässigt werden.

Darum spreche ich lieber von Intensität und verweise gleichzeitig darauf, dass es hier vor allem um einen Eindruck geht, der zwar auf objektiven Kriterien wie dem Röstgrad oder dem enthaltenen Koffein beruht, von unterschiedlichen Menschen jedoch auch anders wahrgenommen wird.

„Säure“ ist natürlich um einiges eindeutiger. Allerdings habe ich schon gesagt, dass ich den Begriff an sich nicht mag. „Säure“ klingt nach Essig, ein Kaffee, der „säurearm“ ist, klingt demnach bekömmlicher.

Aber wir reden hier von zwei paar Schuhen: Chlorogensäure, die immer dann gemeint ist, wenn sich jemand seinen Kaffee mild oder säurearm wünscht, ist etwas völlig anderes als Säure, die den Geschmack von Kaffeebohnen bestimmt.

Zwar gibt es Überschneidungen, doch hier gibt es nach meiner Ansicht immer noch Missverständnisse zwischen Kunden und Herstellern. Schreiben Röster „Säure“ auf die Packung Bohnen, meinen sie damit vorrangig den Geschmack.

Kunden wollen aber eher herausfinden, ob der gewünschte Kaffee „gesund“ für sie ist. Fakt ist lediglich, dass heller geröstete Kaffeebohnen tendenziell mehr Säure im Geschmack besitzen (können) und tatsächlich noch mehr Chlorogensäure aufweisen.

Superdunkle Espressobohnen können jedoch ebenfalls sauer sein. Und zwar im Sinne von Essig. Lavazza beherrscht diesen Stil perfekt. Dann ist das aber kein gewolltes Aroma, sondern nur ein Zeichen für eine schnelle, hitzige Röstung mit billigsten Kaffeebohnen.

Kaffeebohnen nach Maschine: Empfehlung für Handfilter, Kaffeemaschine & Co

Beem Basic Selection pour over Filter mit Kaffee einsetzen

Im Kaffeemaschinen Test 2024 findet ihr immer öfter Maschinen, die in ihrer Funktionsweise und Genauigkeit bei der Zubereitung kaum noch von einem Handfilter zu unterscheiden sind. Eines der besten Beispiele ist die Beem Basic Selection Pour Over.

Aber auch ohne Handfilter-Imitation können gute Kaffeemaschinen sehr feine Aromen herausarbeiten – wie wir zum Beispiel seit Jahr und Tag am Klassiker Moccamaster sehen.

Ob ihr nun den Hario V60 Handfilter, die Chemex oder eine Kaffeemaschine mit Mahlwerk bemüht: Alle Röstungen und Kaffeebohnen, die den Zusatz „Filter“ tragen, sind dafür grundsätzlich geeignet. Doch es gibt klare Unterschiede, die ihr über die Sensorik-Notizen auf den Bohnen einordnen könnt.

Kaffeezubereitung Uebersicht Chemex

Wenn es um den Geschmack und die Aromen geht, sind Röster nicht nur ausgesprochen kreativ, sie treffen den Nagel auch ziemlich häufig auf den Kopf.

Zwar heißt das nicht, dass Kaffeebohnen, die angeblich nach Pfirsich, Nougat, Limette oder auch Toffee, Erdbeere, Apfel oder Litschi schmecken, in eurem Latte Macchiato auch wirklich so schmecken.

Die Sensorik-Notizen sind aber ein exzellenter Hinweis darauf, für welche Zubereitung die Kaffeebohnen am besten funktionieren und mit welchem Gerät ihr dabei am besten unterwegs seid:

  • Bohnen, die ausschließlich aus Früchten, Zitrus-Aroma und vielleicht noch dem Geschmack von Blumen bestehen, funktionieren praktisch nur im Handfilter. Eine solche Röstung ist viel zu hell für die Filtermaschine und erst recht zu hell für Kaffeevollautomat oder einen gefälligen Espresso.

  • Wird das Aroma von Milchschokolade mit süßen Früchten wie Traube oder Erdbeeren kombiniert, könnt ihr jede Zubereitung verwenden, die irgendeine Art von Filter besitzt – Maschine, C3 Perkolator, French Press usw.

  • Der Geschmack von Nuss, braunem Zucker, Nougat, Karamell, Cognac – also allen dunklen Aromen – ruft den Kaffeevollautomat oder die Espressomaschine auf den Plan. Im Filter schmecken solche Kaffeebohnen oft schnell bitter.

Handfilter Barista Arne

Ein schöner Mittelweg sind Röstungen, die ich an mehreren Stellen als „Yogurette-Kaffee“ bezeichnet habe. Damit meine ich Kaffeebohnen, die vollmilchige Schokolade mit cremigem „Körper“ und roten Fruchtakzenten mixen.

Apropos Schokolade: Eines werdet ihr in keiner guten Bohne finden: Übermäßige Bitterstoffe. Selbst, wenn Bitterschokolade draufsteht.

Unsere Krönungs-Erziehung hat uns gelehrt, dass Kaffee ein bitteres Getränk ist. Doch Bitterstoffe entwickeln sich nur dann, wenn man die Bohnen im Turbo-Röstverfahren bis zur Unkenntlichkeit verbrutzelt.

Kaffeebohnen für günstige Kaffeemaschinen

Bei günstigen Kaffeemaschinen ist die Abstimmung von Wasser, Temperatur und Aufguss zu grobschlächtig, um feinere Nuancen aus hellen Kaffeebohnen herauszuarbeiten.

Mit Dessert-Noten kommen diese Geräte jedoch klar, auch wenn ich nicht zu schokolastig werden würde. Mit einem Fruchtakzent (am besten eher rot und süß als zitrisch und spritzig) verleiht ihr „stinknormalem“ Filterkaffee aus der Maschine mehr Tiefe und Spannung.

Kaffeebohnen für die French Press

French Press Arne Kaffee fertig

Die French Press ist als Full-Immersion-Methode dazu geeignet, wirklich alle Elemente einer Kaffeebohne abzubilden. Allerdings macht sie das nicht mit Fingerspitzengefühl, sondern mit dem Vorschlaghammer. Da das Kaffeemehl im Dauerkontakt mit Wasser steht, wird auch alles herausgelöst, was nur geht.

Um das optimal auszunutzen, gehen wir erstens in Richtung mittlere bis etwas hellere Röstung und zweitens in Richtung zurückhaltendere Aromen-Zusammenstellungen. Das ist zum Beispiel bei vielen Kaffeesorten aus Panama der Fall, auch ein häufig (zu) milder Kaffee aus Venezuela kann hier durchaus zeigen, was er kann.

Ich finde die French-Press-Stilistik schon deshalb so interessant, weil sie von allen gängigen Zubereitungsarten dem Cupping – also dem Geschmackstest durch Profis – am nächsten kommt.

Entkoffeinierte Kaffeebohnen: Viel Intensität trotz fehlendem Koffein?

Sobald wir über Gesundheit und Kaffee reden, kommt neben irgendeiner Form von Säure natürlich Koffein ins Spiel. Auch dazu habe ich keine Meinung – außer zum genauen Koffeingehalt der beliebtesten Kaffeespezialitäten.

Viele wollen den ganzen Tag Kaffeespezialitäten trinken, aber abends trotzdem schlafen. Lange Zeit führte entkoffeinierter Kaffee ein Schattendasein – kein Aroma, null Geschmack, keine Finesse und fragwürdige Inhaltsstoffe.

Entkoffeinierter Kaffee Geschmack

Um das natürliche Koffein aus der Kaffeebohne zu ziehen, braucht es aufwendige Verfahren, für die in der Industrie zum Beispiel Dichlormethan genutzt wird.

Der Trend zum geringeren Koffeingehalt hat aber erstens zu neuen, schonenden Methoden ohne schlimme Zusatzstoffe und zweitens zu einem neuen Verständnis davon geführt, dass entkoffeiniert nicht langweilig sein muss.

So gibt es zum Beispiel mit der Varietät Laurina eine Kaffeebohne, die von Natur aus wenig Koffein enthält und in Röstung und Aufbereitung trotzdem eine super Intensität entfalten kann. Third-Wave-Giganten wie 19grams oder The Barn haben entkoffeinierte Arabica-Bohnen im Angebot.

„Koffeinfreie Bohnen im Vollautomaten“ sind ebenfalls ein Verkaufshit – insbesondere für Kaffeevollautomaten mit zwei Bohnenbehältern und Mahlwerken.

Im Vergleich zu herkömmlichen Kaffeebohnen fehlt es einem sanften Espresso oder Kaffee definitiv an einer wichtigen Komponente für den perfekten Geschmack. Aber solange ihr hier ebenfalls auf SCA-Vorgaben setzt – direkt und fair gehandelt, perfekte Röstung, handwerkliche Rösterei – sind viele entkoffeinierte Kaffeebohnen hochwertiger und besser als jemals zuvor.

Kaffeebohnen aus dem Discounter & Supermarkt: Das Problem mit Bellarom, Gala oder Lavazza

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Diesen Abschnitt im Kaffeebohnen Test 2024 würde ich mir am liebsten sparen. Doch wenn wir über die ideale Kaffeebohne reden, müssen wir uns mit den Geschäftstaktiken großer Supermarktmarken auseinandersetzen – und mit unserem eigenen Verständnis von „Preis-Leistungs-Verhältnis“:

Wir geben ohne Probleme tausende Euro für Siebträgermaschinen oder einen Kaffeevollautomat aus. Wir beschäftigen uns mit der idealen Zubereitung, den Besonderheiten der Maschinen, den richtigen Einstellungen – und kippen dann Espresso-Kaffeebohnen etc. für zehn Euro das Kilo ins Gerät.

Wir lassen uns von Beschreibungen wie Premium-Kaffee, bester Bohnenkaffee,Trommelröstverfahren oder Barista blenden. Wir glauben, dass Bio-Kaffeebohnen für vielleicht 16 Euro das Kilo schon ihre Richtigkeit haben.

Wir vertrauen einer Marke wie Lavazza oder Segafredo blind, weil sie aus Italien kommt und Espresso versteht. Wir kaufen von Ikea bis Norma Eigenmarken und bilden uns ein, sehr gute Kaffeebohnen zum Schnäppchenpreis zu bekommen.

Und sobald uns jemand darauf hinweist, dass an dieser Einstellung etwas nicht stimmen kann, werden wir richtig laut und grantig. Dann wird schnell argumentiert, dass der Geschmack dieser oder jener günstiger Kaffeebohnen richtig toll ist und das Preis-Leistungs-Verhältnis super sei und man doch bitte von seinem hohen Ross runterkommen möge.

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Nein, möge man nicht. Wir zäumen sogar noch mehr Pferde auf und gucken stichprobenartig, warum Illy, Mövenpick, Lavazza, Jacobs, Edeka Gut und Günstig und ausnahmslos jede große Marke im Supermarktregal eine Frechheit ist. Und zwar vom Anbau auf den Kaffee-Plantagen bis zum Gelaber auf den Bohnen-Packungen über angebliche Besonderheiten.

Die Preise & der Handel: Warum wir bei billigen Kaffeebohnen immer verlieren

Der Umsatz mit Röstkaffee in Deutschland betrug laut Statistik im Jahr 2022 rund 16,4 Milliarden Euro. Monatlich importiert Deutschland rund 104.900 Tonnen oder 104.900.000 Kilogramm Kaffeebohnen. In Kaffeesäcken à 60 Kilogramm sind das über 1,7 Millionen Säcke.

Generell wird Kaffee an der Börse gehandelt. Während die Preise in jeder anderen Produktkategorie im Jahr 2022 kriegs- und inflationsbedingt gestiegen sind, ist der Weltmarktpreis für Kaffee innerhalb eines Jahres um fast 40 Prozent gefallen.

Und das, obwohl Ernteausfälle durch den Klimawandel das Angebot verknappen. Der Anbau inklusive aller Kosten für Wasser, Maschinen, Menschen usw. ist gleichzeitig jedoch teurer geworden.

Brasilien Kaffeefarm 2022 Garten auf Farmanlage

Ein Pfund Rohkaffee (0,45 kg) kostete im Januar 2023 an der Börse um die 1,40 Euro. Auf einen Sack gerechnet sind das etwa 186 Euro. Auf den Monatsimport gerechnet ergeben sich Kosten von rund 318 Millionen Euro. Brechen wir den Jahresumsatz 2022 mit Kaffee und Kaffeebohnen in jeder Form simpel auf einen Monat herunter, sind wir bei einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro pro Monat. Das ergibt eine Lücke von etwa einer Milliarde Euro.

Natürlich müssen wir diese Lücke mit Betriebs-, Produktions- und Röstkosten auffüllen. Außerdem gehen beim Rösten etwa 20 Prozent Wasser aus den Kaffeebohnen verloren, das Gewicht des Rohprodukts entspricht also nicht dem Gewicht des fertigen Kaffees.

Trotzdem bleibt eine große Marge. Und das, obwohl eine Packung Supermarktkaffee so „günstig“ ist:

Aldis Markus Bio-Kaffee kostet derzeit 13,38 Euro pro Kilo, die klassische Jacobs Krönung (Aroma-Bohnen) sind beim Hersteller für 14,98 Euro pro Kilo zu haben. „Nachhaltiger Ursprungskaffee aus Äthiopien“ von Dallmayr wird für 16,80 Euro angeboten. Von diesen durchschnittlich 15 Euro pro Kilogramm gehen an

  • Die Kaffeesteuer: 2,19 Euro

  • Die Importeure: 6,75 Euro (inklusive Zölle und Frachtkosten)

  • Die Einzelhändler: 3,60 Euro

  • Die Großhändler bzw. Röster: 2,70 Euro

  • Die Plantagenbesitzer: 1,28 Euro

  • Die Farmarbeiter: 0,77 Euro

Das meiste Geld wird mit Kaffeebohnen weiter hinten in der Wertschöpfungskette verdient, während der wichtigste Teil der Wertschöpfung ganz am Anfang passiert. Schon das hinterlässt einen ekligen Beigeschmack.

Wirklich fair gehandelt: Gegenbeispiele zum Vergleich

Kaffeeröster, die sich zu Direct Trade und Transparenz verpflichten, veröffentlichen jedes Jahr einen Bericht über ihre Kosten-Umsatz-Strukturen. Dort listen sie auf, wohin welches Geld geflossen ist, wer an einer Packung Kaffeebohnen verdient hat und wer nicht.

So lesen wir etwa im Tranzparenzbericht 2021 der Flying Roasters, dass sie in jenem Jahr 6,11 Euro pro Kilo Rohkaffee direkt an die Kooperative gezahlt haben. Die Kosten für Transport, Fracht und Import wurden bis zum Schiff von der Kooperative, ab Schiff von der Rösterei getragen. Bei Quijote waren es laut Transparenzbericht 2021 sogar rund 7 Euro pro Kilo ( 3,17 Euro pro Kaffeepfund).

Das Wichtigste dabei: Diese sechs bis sieben Euro für die rohen Kaffeebohnen gehen nicht nur an die eigentlichen Produzenten des Kaffees, es gibt auch keinen Zwischenhändler, der irgendwie die Hand aufhält.

Das Transparenzproblem: Woher kommt die Mischung überhaupt?

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Genauso wenig, wie ein Steak für drei Euro auf artgerechter Haltung und fairer Entlohnung beruhen kann, können 3,50-Euro-Kaffeebohnen die Qualitätskriterien erfüllen, von denen ich weiter oben gesprochen habe. Denn ihr wisst nicht

  • Welche Bohnen in der Tüte Tizio von Aldi Nord & Süd stecken

  • Welche Qualität der Rohkaffee hatte, der für Segafredo, Eilles, Mövenpick oder DM verarbeitet wurde

  • Unter welchen Bedingungen die Kaffeebauern arbeiten, die ihre Kaffeebohnen an die Röster von Kaufland-oder Netto-Eigenmarken verkaufen

  • Welche umweltbezogenen Zustände auf Farmen herrschen, die Kaffee für Penny San Fabio oder Lidl produzieren

Niemand hört gerne, dass sein Dallmayr Crema d’Oro oder Palazzo eine Umweltsauerei ist, für die Leute unter schlimmsten Bedingungen in Südamerika oder anderswo arbeiten müssen. Zudem ist es kein schönes Gefühl zu wissen, dass an einer Tüte Kaffeebohnen aus Discounter oder Supermarkt vor allem die Konzerne verdienen.

Selbst wenn wir mehr wissen wollten, könnten wir keine Informationen einsammeln. Es ist schon schwer genug herauszufinden, welche Produzenten oder Röstereien hinter den Kaffeemarken stehen.

Das Problem der industriellen Röstung: Im Heißluftverfahren zu mehr Gewinn

Einer vorgemahlenen Mischung seht ihr nicht an, ob die Kaffeefrucht gesund und die Kaffeebohne erstklassig gewesen ist. Das hat Methode.

Bei Industriemarken werden die Kaffeebohnen durch riesige Röstanlagen im Turboverfahren zu einem gerade noch genießbaren Röstgrad gejagt und anschließend genauso schnell abgekühlt, gemahlen und luftdicht in bunte Tüten verpackt. Schnell rein, noch schneller raus.

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Der Geschmack vorgemahlener Arabica-Bohnen ist gleichförmig, platt und im Grunde völlig egal.

Ganze Kaffeebohnen lassen sich zwar im Vergleich nicht so gut verstecken, doch auch hier kann eine dunkle Röstung Schädlingslöcher, Bruchbohnen, halbreife Kerne usw. gut kaschieren.

Dabei spekulieren die Konzerne darauf, dass ihr beim Verarbeiten oder Reinkippen in den Kaffeevollautomat nicht so genau hinschaut, sondern einfach schnell zu eurem Kaffee oder Cappuccino kommen wollt.

Wenn ihr aber einmal eine Tüte Lavazza auskippt und zum Vergleich eine Mischung einer anständigen Rösterei daneben kippt, seht ihr die Unterschiede sofort – nicht nur im Röstgrad. Jeder dieser Unterschiede wirkt sich auf den Geschmack und die Zubereitung aus.

Natürlich ist es schön, dass Kaffeebauern auch minderwertige Arabica-Bohnen oder Robusta-Bohnen loswerden. Aber wenn es keine Bestrebungen gibt, die Anbauqualität zu erhöhen, rutschen wir immer weiter in die Klimakatastrophe. Mehr Intensität bei der Bewirtschaftung, mehr Schadstoffe in Wasser, Boden und Luft, weniger Regenwald in Südamerika und am Ende sind wir alle am Arsch…

Single Origin ohne Herkunft: Die Premium-Kaffee-Tricks der Industrie

Viele Industriemarken springen derzeit auf den Single-Origin-Zug auf. Dahinter verbergen sich eigentlich Kaffeebohnen aus einem Anbaugebiet, die einen besonderen Charakter haben (sollen).

Dazu gehören etwa die schon erwähnten Sidamo-Arabica-Bohnen aus Äthiopien oder beispielsweise der superschnuckelige APAS von Coffee Circle aus Mantiqueira de Minas in der Region Minas Gerais in Brasilien.

Auch unsere Arabica-Bohnen für den Kaffeevollautomat sind ein Single-Origin-Produkt und stammen von Farmen im engen Umkreis um die Stadt São José do Rio Pardo.

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Diesen Begriff (und seine Definition) kennt man aber nur, wenn man ihn kennt. Darum reicht es für die Industrie oft schon, wenn die Kaffeebohnen nur aus einem bestimmten Anbauland kommen – Mexiko, Guatemala usw.

Das ist natürlich auch irgendwie Single Origin, aber einmal mehr eine Vernebelungstaktik:

Wir haben das Gefühl, dass der Kaffee „ursprünglicher“ und hochwertiger – weil auserlesener – ist. Aber wenn wir versuchen, mehr über diesen Ursprung unserer Arabica- und Robusta-Bohnen zu erfahren, finden wir nur Worthülsen und absolute Falschaussagen:

Rewe Beste Wahl Brasilien Caffee Crema: „Dieser Kaffee […] lässt Sie Brasiliens Sonne, Samba und Leidenschaft entdecken. Der brasilianische Kaffee gehört mit zu den besten Arabica-Sorten, da diese im sonnigen Hochland Brasiliens reifen.“

Ich wusste gar nicht, dass brasilianischer Kaffee eine Sorte ist.

Jacobs Barista Editions Selektion des Jahres Tropical Fusion: „Tropisches Klima ist eine Voraussetzung für ideale Anbaubedingungen von Kaffee. […] Entdecke auch du dieses Aroma und begebe dich auf eine geschmackliche Reise in die Tropen.“

Keine Ahnung, welche Tropen.

Tchibo Privat Kaffee Costa Rica Limited: „Und wie all unsere Privat Kaffees stammt auch der Costa Rica Limited natürlich aus Rainforest Alliance-zertifiziert nachhaltigem Anbau.“

Ach, na dann. Blöd nur, dass es sich dabei um ein von der Industrie selbst vergebenes Siegel handelt.

Illy Arabica Selection Guatemala: „Zur Herstellung werden ausschließlich Arabicas aus Guatemala verwendet. Dort wird der Kaffee in unberührten Gebirgsregionen auf über 2.000 Metern Höhe angebaut.“

Kaffeeanbau und unberührt – wie soll das bitte zusammengehen?

Mit solchen Worten unterstreichen die Marketingabteilungen die Naivität (oder Ignoranz), mit der das Thema Kaffee oft behandelt wird.

Kaffeebohnen & Konsumenten: Die Lücke zwischen Wunsch & Wirklichkeit

Auch wenn sich Kaffee-Konzerne nicht von ihrer Verantwortung für eine bessere, gerechtere und nachhaltigere Kaffee-Wertschöpfung freimachen dürfen, bleibt es bei der Tatsache, dass jeder Kassenzettel ein Wahlzettel ist:

Würden wir keine Mist-Bohnen von Lavazza, Segafredo oder sonst wem kaufen, kämen sie auch nicht auf den Markt.

Leider zeigt zum Beispiel der Kaffeereport 2022 von Brand Eins (und Tchibo) sehr gut, warum das bisher nicht funktioniert. Von mehr als 5.000 Befragten aller Alters- und Einkommensklassen:

  • Kaufen über 70 Prozent ihre Bohnen im Supermarkt, 40 Prozent im Discounter

  • Sind über 30 Prozent nur bereit, 8 bis 10 Euro für ein Kilo Kaffee zu zahlen, nur rund zwei Prozent würden angemessene 20 bis 40 Euro pro Kilo zahlen

  • Sind aber über 50 Prozent bereit, für eine bessere Qualität einen höheren Preis zu zahlen

  • Würden sich um die 17 Prozent als Home-Barista bezeichnen

  • Trinken etwa 30 Prozent regelmäßig nachhaltig produzieren Kaffee oder eine Mischung mit Bio-Siegel

Wir müssen uns bei der Interpretation nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen – die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist offensichtlich. Qualität ja, aber bitte nur zum Dumpingpreis! Hauptsache, die Packung vermittelt eine grüne Welt!

Supermarktkaffee Test Lavazza Tierra organic Ubersicht

Auch wenn das wieder anklagend klingt und ich die Kommentare schon vor mir sehe, ist genau diese verquere Herangehensweise an Kaffee der Grund, warum uns die Konzerne verarschen (können) und damit richtig viel Geld verdienen.

Nur wegen unserer Einstellung zum Geschmack-Preis-Verhältnis können uns Marken wie Lavazza oder Illy „Premium-Kaffee“ unterjubeln, der eigentlich keiner ist. Steht irgendwo Barista auf der Packung ganze Kaffeebohnen, denken wir, dass daraus besondere Kaffeespezialitäten entstehen können.

Solange wir uns nur dann um die Hintergründe einer Mischung kümmern, wenn ein Skandal um Acrylamid, Pestizide oder sonst welche Inhaltsstoffe ausgerufen wird. Solange wir nicht weiter fragen als bis zum Bio-Siegel, bewegen wir uns mit jeder Tasse Cappuccino weiter zu dem Tag, an dem es keine Arabica-Bohnen mehr geben wird – Robusta-Bohnen vielleicht auch nicht.

Kaffeebohnen von Tchibo & Kaffeebohnen von Starbucks: Das gute Geschäft mit dem großen Geschäft

Wenn auf einer Packung Kaffeebohnen, Tchibo oder Starbucks steht, haben wir das Gefühl, eine Experten-Mischung vor uns zu haben. Denn beide Anbieter sind unglaublich groß, erfolgreich und Begründer einer bestimmten Kaffeekultur:

Während Tchibo seit 1949 existiert und für den klassisch deutschen Kaffeegeschmack verantwortlich ist, wurde Starbucks 1971 in Seattle gegründet und hat den Trend zum Kaffee-Sirup-Sahne-Milch-Monster ausgelöst.

Die Amerikaner sind zudem börsennotiert – und damit auch ihren Aktionären verpflichtet. Seit 2013 besitzt Starbucks die Hacienda Alsacia in Costa Rica – inklusive Gift Shop und Besucherzentrum.

Leider ist das alles, was wir online über diesen Standort erfahren. Über die anderen Bezugsquellen erfahren wir nichts. Die Marke Tchibo ist ausschließlich Abnehmer und kümmert sich um die Röstung und den Verkauf – das aber auf allen Kanälen.

Während sie als einer der Herausgeber des Kaffeereports sonst so zahlenverliebt sind, sagt Tchibo absolut nichts zu seinen Bezugsquellen der Arabica-Bohnen.

Zwar bekommen wir jährlich Umsatzzahlen vorgelegt und können wortreiche Bekenntnisse über zertifizierte Bohnen lesen. Wenn wir uns aber die Kennzahlen der Marke zu den „nachhaltigkeitsrelevanten Leistungen“ angucken, gibt es zu Kaffee genau zwei Zeilen, die absolut nichts aussagen. In den Berichten zur „Supply Chain Transparency“ taucht Kaffee gar nicht erst nicht auf.

Ich habe mir auch den gesamten Tchibo Nachhaltigkeitsbericht 2021 durchgelesen. Hier wird viel über Kaffee und Verantwortung und überhaupt gesprochen. Aber nicht viel gesagt.

Ab Seite 23 werden die Nachhaltigkeitsprojekte und Initiativen beschrieben, mit denen Tchibo für eine bessere Kaffeewelt eintreten will. Ansonsten gibt es auch viel Gejammer:

„Zum anderen sehen wir einen großen Bedarf im politischen Diskurs […] da wir als einzelnes Unternehmen der Komplexität des Themas nicht gerecht werden können. Zudem sind einige der größten Herausforderungen systemischen Missständen geschuldet, die in manchen Fällen nur durch (gesetzliche) Regulation angegangen werden können.“

Als größte Kaffeerösterei Deutschlands hat Tchibo natürlich überhaupt keine Möglichkeit, mit seiner eigenen Wertschöpfungskette etwas zu bewegen. „Die da oben“ sind schuld. Das nenne ich Premium-Bullshit, luftdicht verpackt.

Tchibo bleibt selbst dann im Ungefähren, wenn es sich selbst auf die Schulter klopft:

„Seit 2011 sind wir zum Beispiel in Guatemala aktiv und haben dort den Aufbau einer Kindertagesstätte und einer Krankenstation unterstützt.“

Wo? Auf welcher Farm? Für wie viele Kinder und Kranke?

„Zeitgleich experimentieren wir – gemeinsam mit unseren Lieferant*innen – an neuen alternativen Anbaumethoden, die besseren Schutz von Wald, Wasser und Böden ermöglichen.“

Wer sind diese Lieferant*innen und was experimentiert ihr da?

Bei Starbucks sagt man ebenso wenig, redet aber noch weniger. Hier lädt die Seite zum Thema „Kaffee und Nachhaltigkeitsanstrengungen“ gar nicht erst. Die Angaben zu eigenen Nachhaltigkeitsinitiativen wie „100 Millionen krankheitsresistente Kaffeebäume“ wurden zuletzt 2017 oder 2018 aktualisiert. Und auch hier finde ich nichts zu Importmengen oder Einkaufsquellen.

Aber wo ist da jetzt eigentlich das Problem?

Starbucks unterhält laut Statista allein in Europa 2.856 Kaffeebars. Tchibo betreibt in Deutschland 500 eigene Filialen, das Supermarkt-Geschäft und die Online-Aktivitäten kommen jeweils noch obendrauf.

Wie bei allen Produkten unterstützen wir mit dem schnellen Kaffee bei Tchibo oder Starbucks ein Geschäft, das wir nicht durchblicken können und das schon aufgrund der Undurchsichtigkeit im Verdacht stehen muss, dass die Produktions- und Einkaufsbedingungen nicht gut sein können.

Dass man diesen Verdacht noch nicht einmal auf Produzentenebene suchen muss, zeigte Starbucks erst jüngst: In den USA gibt es weder einen einheitlichen Mindestlohn noch ein soziales Netz für Mitarbeiter. Dies lässt sich nur über Gewerkschaften auffangen.

Viele Starbucks-Barista haben in verschiedenen Filialen solche Gewerkschaften gegründet, inzwischen an über 268 Standorten.

Davon hält der Konzern allerdings absolut nichts und weigert sich bisher, entsprechende Verhandlungen einzugehen. Auch von geschlossenen Filialen, Einschüchterungsversuchen und Entlassungen wurde unter anderem bei NPR berichtet.

Das geschlossene System endet unterdessen nicht bei Tchibo oder Starbucks. Auch andere Kaffeeketten – von McDonalds bis zum Spitzenreiter Costa Coffee – agieren so.

Gleiches gilt zum Beispiel für die „Premium-Bohnen“ von Illy. Illy ist vollständig vertikal integriert, besitzt also eigene Kaffeeplantagen sowie alle logistischen Bausteine der Wertschöpfungskette. So kann nichts nach außen dringen, was nicht nach außen dringen soll.

Arabica-Bohnen von Vollautomaten-Herstellern im Vergleich: Empfehlung im Kaffeebohnen Test?

Seitdem ich eigene Arabica-Bohnen für den Kaffeevollautomat rösten lasse, schaue ich bei jeder Marke, jedem Vergleich und jedem Espresso genauer hin. Ich versuche, mir zuerst an die eigene Nase zu fassen, bevor ich das Aroma oder die Transparenzstufe anderer Anbieter auseinandernehme.

Das gilt insbesondere für die direkte Konkurrenz: Viele Hersteller von Siebträgermaschinen bzw. Kaffeevollautomaten haben Arabica-Bohnen unter ihrer eigenen Marke im Angebot und wollen so ein geschlossenes System aus Geräten, Zubereitungsarten und Markentreue schaffen. Das ist natürlich nicht dumm.

Ich habe mich jedoch auch gefragt, wie es um die Transparenz steht. Schließlich ist jede Marke im Kaffeevollautomaten Test Teil eines Weltkonzerns. Wenn ihr wollt, werde ich einen detaillierten Vergleich und Kaffeebohnen Test aller verfügbaren Kaffeevollautomat-Mischungen machen. Und das sind nicht wenige:

Bis auf Krups, Philips und Saeco habe ich unter jeder Marke eine Espresso-Mischung als ganze Bohne gefunden. Über das Aroma, den Röstgrad oder die Eignung für eine bestimmte Zubereitung will ich mich an dieser Stelle nicht auslassen.

Wir können aber schauen, wie es bei der jeweiligen Mischung für den Kaffeevollautomat um die Transparenz steht.

Siemens Kaffeevollautomaten agieren ziemlich klug. Sie lassen ihre ganze Bohne für Espresso bei Coffee Circle Berlin rösten – einer ziemlich transparenten, wenn auch inzwischen sehr großen Bude.

Coffee Circle Cerrado und Gayo Espressobohnen

Diese Zusammenarbeit verstecken sie nicht, sondern bringen ihren Espresso in einem Collab-Design unter die Leute, bei dem ihr klar erkennt, wer hier was macht.

Nivona Kaffeevollautomaten könnt ihr mit einer von drei Espresso-Varianten befüllen, für Jura Kaffeevollautomaten habt ihr sogar die Wahl zwischen verschiedenen Single Origins.

Nivona ist bei der Online-Transparenz-Kommunikation wirklich schlecht. Im Gespräch auf diversen Messen habe ich gelernt, dass die drei Robusta- und Arabica-Bohnen-Mischungen sowohl Fairtrade- als auch teilweise Direct Trade sind.

Auf den Packungen stand dies auch. Leider kann ich mich an den Namen der Rösterei nicht mehr erinnern und es gibt keine weiteren Aussagen dazu.

Dagegen hat man bei Jura mächtig aufgeholt. Konnten uns hier vor einigen Jahren weder die Promoter noch das Internet sagen, woher etwa der Riguardo Blend kommt, sind inzwischen alle drei darin enthalten Kooperativen auf der Website genau aufgeführt und erklärt. Bravo!

Während ich den Nivona Torino als hundertprozentigen Robusta bereits gekostet und mächtig gelobt habe, weiß ich bei Jura leider nicht, ob sich die Transparenz auch auf die Qualität auswirkt. Genauso wenig wissen wir hier, wer die Vertragsrösterei ist.

Auf Melitta Kaffeevollautomaten lasse ich nichts kommen. Auf Melitta Bohnen hingegen umso mehr. Hier ist natürlich eine ganze Palette an Espresso für Vollautomaten erhältlich, die vom Unternehmen selbst hergestellt werden.

Von den derzeit über 30 auf der hauseigenen Seite angebotenen Varianten werden nur die „Melitta Manufakturkaffee“-Arabica-Bohnen genauer lokalisiert. Aber auch nicht sämtlich! Zudem wird einmal mehr geschummelt:

So wird der Kenia mit einem aberwitzig hohen „Spezialitäten-Score“ bewertet, von dem keiner weiß, ob er dem SCA Cupping Score entspricht. Auch wird er als „von Kleinbauern aus der Region Embu“ deklariert. Von wo genau, sagt die Mischung nicht.

Der mit 80 Euro pro Kilo teuerste Kaffee aus Kolumbien wird als Single-Farm-Kaffee bezeichnet (was Single Estate entspricht). Der anaerob fermentierte Kaffee mit Geisha-Anteil soll so teuer sein dürfen, weil er „speziell aufbereitet“ wurde. Was das genau heißt, erfährt der Melitta-Käufer aber nicht.

Wer schonmal einen genialen, anaerob fermentierten Kaffee trinken durfte, kennt das besondere Aroma. Trotzdem wüsste ich gern, warum Melitta diesen Preis aufruft.

Über ein bisschen Googlen finde ich zumindest heraus, dass Melitta diese Arabica-Bohnen wohl über InterAmerican Coffee als Importeur bezieht.

Für DeLonghi Kaffeevollautomaten könnt ihr „eigene“ Espresso-Bohnen sowie eine DeLonghi-Kimbo-Kooperation kaufen. Der Witz dabei: Die eigenen Bohnen sagen wenigstens etwas zum Herkunftsland, die Kooperation aus Italien sagt absolut nichts.

Miele Kaffeevollautomaten sind für ihre Zurückhaltung bekannt. Bei ihren Bohnen drehen die Ostwestfalen aber richtig auf. Es gibt sogar ein „Benutzerhandbuch“ für die Miele Black Edition, eine Bio-Röstung, die jedes Getränk mit und ohne Milch abdecken soll.

MIELE Kaffeesorten IFA 2019

Leider erfahren wir trotz der vielen Worte und Bilder absolut nichts zur Herkunft oder zur Röstung – obwohl gesagt wird, dass die Bohnen „für sie“, nicht „von ihnen“ geröstet wurden.

Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich richtig Lust auf diesen Kaffeebohnen Test. Erstens, weil Wettbewerb alle besser macht. Zweitens, weil die ein oder andere Espresso-Mischung durchaus eine Empfehlung sein könnte. Wie seht ihr das?

Kaffeebohnen lagern: So bewahrt ihr das Kaffeearoma von Arabica & Robusta Bohnen

Kaffeebohnen beleuchtet

Ich kann es verstehen, wenn sich Leute angegriffen fühlen, sobald ich etwas gegen billige Bohnen und Espresso sage. Ich kann es nicht verstehen, wenn meine Ausführungen zur korrekten Aufbewahrung von Kaffee mächtig Gegenwind erzeugen.

Viele packen ihre Kaffeebohnen in den Kühlschrank und meinen, dass das den Geschmack des Kaffees am besten und das Aroma am längsten bewahrt.

Das ist schlicht und ergreifend falsch. Macht ihr das mit vorgemahlenem Kaffee aus dem Supermarkt, ist es mir egal. Bei anständigen Kaffeebohnen nicht.

Kaffee im Kühlschrank ist ein Hausmittel, um andere Gerüche zu entfernen. Das klappt hervorragend, weil die Kaffee- oder Espresso-Krümel Wassermoleküle und die darin gelösten Aromen anziehen und gleichzeitig mit ihrem eigenen Aroma andere Gerüche neutralisieren.

Drehen wir das aber um, nimmt jede Kaffeebohne, deren Geschmack ihr bewahren wollt, genauso alles auf, was ihr nicht in Kaffee oder Espresso haben wollt.

Von den über 1.000 Bestandteilen jeder Bohne sind die meisten Inhaltsstoffe stark flüchtig. Diese Flucht beginnt schon kurz nach dem Rösten und erst recht direkt nach dem Mahlen – ihr vergrößert die Oberfläche um ein Vielfaches.

Auch Licht, Wärme, Feuchtigkeit oder Eis bzw. Kondenswasser beschleunigen den Vorgang. Ein Großteil davon macht einen Kühlschrank zum Kühlschrank.

Es gibt also viele Gründe, warum Kaffeebohnen nicht neben Wurst und Joghurt gehören. Ob gemahlen oder als ganze Bohne. Ob hell oder Espresso. Röster füllen ihre frische Ware aus gutem Grund licht- und luftdicht in Beutel.

So lagert ihr Kaffeebohnen richtig

Kaffeeklammer vorne oeffnen
  • Licht- und luftdicht verschließen: Am besten in der Tüte mit zusätzlichem Clip

  • Nicht in Kaffeedose umfüllen: Dabei kommt Sauerstoff an die Bohnen

  • Kaffee und Espresso bald nach Genussreife verbrauchen

  • Immer als ganze Bohne lagern, erst bei Verbrauch mahlen

  • Bohnenbehälter in Kaffeevollautomat oder Kaffeemaschine mit Mahlwerk nicht auf Vorrat füllen

Wie lange ist Kaffee haltbar?

Frische Kaffeebohnen in Verpackung

Direkt nach dem Rösten geben Kaffee- und Espressobohnen CO2 ab – sie gasen aus. Dieser Vorgang ist wichtig. Würdet ihr euren Kaffee direkt nach der Röstung zubereiten, hätte er nicht nur einen schrecklichen Geschmack, er würde quasi blubbern.

Darum lasst ihr Kaffeebohnen mindestens einen Tag nach Röstung ruhen, bei Espresso dauert es bis zu vier Wochen, bis die Bohnen trinkreif sind und ihr maximales Aroma entfalten können. Bis dahin? Lasst ihr die Tüte an einem dunklen, nicht zu warmen oder kalten Ort ruhen.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf einer Mischung Bohnen sagt dabei weniger aus als das Röstdatum: Bei korrekter Lagerung und ohne Eindringen von Schimmel oder anderen Mikroorganismen eignen sich Robusta- und Arabica-Bohnen auch noch nach Jahren für die Zubereitung von Cappuccino, Kaffee und Co.

Espressobohnen Test Bocca Coffee Details

Allerdings sind das Aroma bzw. die flüchtigen Inhaltsstoffe, von denen wir gerade sprachen, dann bereits längst verflogen. Zwar taugt die ganze Bohne dann sicher noch als Wachmacher – als Genussmittel aber nicht.

Daher gibt es einen klaren Unterschied zwischen Haltbarkeit und Kaffeegenuss. Sobald Espresso und Kaffee reif – also ausgegast – sind, kann die Röstung ihr ganzes Aroma entfalten. Ab diesem Zeitpunkt sinkt die Fülle schnell ab.

Zwar wird der Geschmack des Kaffees danach nicht sofort flach und langweilig. Doch die Feinheiten, für die ihr in der Rösterei gutes Geld bezahlt habt, sind verloren.

Testberichte & Testsieger: Was sagen (& wissen) andere über Kaffeebohnen?

Ich habe vor kurzem zufällig einen SRF-Beitrag aus der Reihe „Was kostet die Schweiz?“ gesehen, in dem sich die Moderatorin naiv durch Industrieröster-Hallen flötet. Dabei bittet sie Leute auf der Straße zu einem Geschmackstest, bei dem das Unterscheidungskriterium natürlich der Bohnen-Preis ist.

Solche und ähnliche „Kaffee- und Espresso-Tests“ im Namen der Verbraucher gibt es bis zum Abwinken. Sie wollen uns etwas über Qualität, Preis und Auswahlkriterien für guten Kaffee (oder Kaffeemaschinen) erzählen.

Schauen wir uns ein paar Stichproben näher an, zeigt sich aber auch in solchen Beiträgen teilweise eine perfide Mischung aus Ignoranz und falschem Blick auf die Kaffeewelt.

„Kassensturz“ im SRF: Kapseln sind so Weltuntergang!

Kaffeekapseln Abfall
A large quantity of coffee capsules before recycling

Ich kenne mich in der Schweizer Fernsehlandschaft nicht gut genug aus, um den Stellenwert von „Kassensturz“ einzuordnen. Dem Suchaufkommen nach scheint diese Verbrauchersendung jedoch ein hohes Ansehen zu genießen.

2018 gab es hier zuletzt einen Test zu Kaffee in Kapseln. Meine Freunde von den Kaffeemachern, die ich als Experten für Maschinen, Barista-Kurse und Qualitätsmerkmale schätze, haben sich als Sensorik-Tester zur Verfügung gestellt.

Auch wenn ich mich frage, warum man überhaupt Kapselkaffee promotet, müssen wir diesem Test zugutehalten, dass sämtliche zwölf Industriemarken nur ein „genügend“ erhalten haben – die Kaffeemacher-Jungs waren also ordentlich kritisch.

Auch haben sie hinterher bemängelt, dass das Thema „Umweltsauerei in Kapseln“ im Beitrag keine Rolle gespielt hat. Ob das die Zuschauer mit Kapsel-Vorlieben mitbekommen haben, ist allerdings fraglich.

Stiftung Warentest

Hauptsi von Stiftung Warentest

Ich plädiere dafür, dass die Stiftung Warentest lebenslang für die Untersuchung von Kaffeebohnen, Siebträgermaschinen und jedem anderen Kaffee-Equipment gesperrt wird.

Denn seit meiner ersten Analyse eines StiWa-Tests vor etlichen Jahren hat sich nichts zum Guten verändert.

Eines der schlimmsten (und aktuellsten) Beispiele ist der Kaffeebohnen- und Espresso-Test 1/2022. Mein Rant zu diesem dreisten Versuch, Industrie-Kaffeebohnen grün zu schreiben und die Verantwortung vom Hersteller auf die Verbraucher abzuschieben, ist lang, laut und mit so manchem Schimpfwort gespickt.

Die Details dazu lest ihr in meinem Beitrag. Falls ihr noch mehr analytischen Hass mit guten Begründungen lesen wollt, hätte ich auch noch einiges zum Thema Kaffeevollautomaten Tests der Stiftung zu sagen …

„Haushalts-Check“ im WDR: So macht man Verbraucher-Fernsehen!

Ein Coffeeness-Teammitglied hat mich auf die Sendung „Haushalts-Check“ mit der Hauswirtschafterin Yvonne Willicks aufmerksam gemacht. Und ich muss sagen – Yvonne fetzt ein bisschen sehr!

Sie hat die richtige Mischung aus Ahnung und Naivität und geht einem Thema fast eine Stunde lang auf den Grund. Im Haushalts-Check Kaffeevollautomaten dreht sich erstmal alles um die Geräte – und auf diesen Test stehe ich total:

Hier testen echte Leute drei Vollautomaten über mehrere Wochen zu Hause, die Moderatorin verwendet viele Minuten Sendezeit für das Thema Reinigung und lässt sich alles bis ins letzte Detail von Profis zeigen und erklären.

Ab Minute 24 wird es richtig interessant: Unter dem Motto „Auf die Bohne kommt es an“ testet Yvonne mit einem weiteren Profi drei typische Supermarkt-Bohnen und stellt eine richtige Röstung der Kölner von Moxxa dagegen.

Der Vergleich zwischen Industrie- und Röster-Kaffeebohnen ist detailliert und wird optisch belegt. Marketingbegriffe werden auseinandergenommen. Der Moxxa-Espresso hängt alle anderen Bohnen ab – und ihr könnt sehen und hören, warum das so ist.

Weitere Beiträge findet ihr zum Beispiel im Marktcheck Tchibo vom SWR oder „Wie gut ist unser Kaffee“ vom ZDF. Soll ich solche Produktionen für euch mal sehr genau analysieren? Dann hinterlasst einen Kommentar!

Kaffeebohnen bei Öko-Test: Bio-Kriterien statt Industrie-Aroma?

Murnauer Nossa close up back de

Wie der Name schon sagt, beschäftigt sich die Zeitschrift Ökotest vorrangig mit Umwelt- und Nachhaltigkeitskriterien. Also allem, was die Stiftung Warentest beständig ignoriert.

Das Magazin gehört über eine Medien-Holding zur SPD. Das kann man zwar genauso wenig unabhängig nennen wie die Industrienähe der Stiftung, aber ich habe den Eindruck, dass sich das Blatt wenigstens nicht von irgendwelchen Lobbyisten leiten lässt.

Ökotest hat zuletzt 2019 insgesamt 22 Kaffeebohnen-Sorten untersucht. Zur Auswahl stand alles, was im Supermarktregal steht – von Lidl Bellarom über Gut & Günstig bis Tchibo, Starbucks, Mövenpick sowie fünf Bio-Kaffee von Marken wie GEPA und Mount Hagen.

Bis auf die fünf Bio-Kaffee haben alle Bohnen nur ein befriedigend bis mangelhaft kassiert. Denn die Bohnen hatten alle Acrylamid-Spuren, wurden größtenteils unter katastrophalen Bedingungen produziert und konnten auch mit ihrem Aroma nicht überzeugen.

Mal abgesehen davon, dass die Ergebnisse im krassen Gegensatz zu den Einschätzungen der Stiftung stehen, finde ich es gut, dass bei der Auswahl darauf geachtet wurde, Bohnen zu verwenden, die jeder täglich kaufen würde.

Welche Testverfahren von Öko Test benutzt werden und wie es genau um die Einschätzungen und Tests rund um Kaffeebohnen und Espressobohnen steht, kann ich für euch in einem extra Artikel auseinandernehmen. Hinterlasst mir dazu gern einen Kommentar!

Schümli, Crema-Bohnen, Barista-Kaffeebohnen: Gibt es „besondere“ Kaffeesorten?

Glaubt man Anbietern industrieller Kaffeebohnen, gibt es nicht nur die Sorten Arabica und Robusta, Liberica und Excelsa, sondern auch besondere Crema-Bohnen, noch besonderere Espresso-Kaffeebohnen und sogar extra Kaffeebohnen für Kaffees wie Schümli oder Latte Macchiato.

Dabei nutzen die Hersteller dieselben Mechanismen wie bei pflanzlichen Milchalternativen:

Mit Schlagworten wie „Barista“ wollen sie uns weismachen, dass in den Packungen besondere Produkte stecken, die einen höheren Preis rechtfertigen.

Nehmen wir als Beispiel die „Barista-Editions“ von Jacobs: Hier sind auch den Bohnen gleich mehrere Buzzwords groß aufgedruckt: erstens Barista, zweitens Trommelröstung, drittens Crema. Diese Kaffeebohnen sollen also Espresso oder Kaffee wie aus der Siebträgermaschine liefern, die obendrein auch noch besonders geröstet sind.

„Trommelröstung“ ist dabei das größte Eigentor. Denn der Begriff gibt zu, dass die sonstigen Bohnen der Marke in einem Industrieröster im Turboverfahren totgebruzzelt werden. Oder in den Worten von Jacobs: Diese Bohnen werden „sorgfältig und schonend im Trommelröster geröstet“ – die anderen also nicht.

Darüber hinaus gibt es aber keinerlei Angaben, woher die Bohnen kommen oder warum sie für eine besondere Crema sorgen sollen. Theoretisch ließe sich das über einen Robusta-Anteil in der Mischung bewerkstelligen, wie es bei klassischen Espresso-Mischungen aus Italien schon immer der Fall war. Wie das praktisch ist, können wir nicht nachvollziehen.

Robusta-Bohnen sind als „Tiefland-Kaffee“ weniger aufwendig, weniger krankheitsanfällig und nicht so stark gefragt wie der vermeintlich bessere „Hochland-Kaffee“ Arabica. Das macht sie günstiger – und damit zu einem idealen „Füllprodukt“ für solche Mischungen.

Happycoffee Robusta Bohnen Hand de

Hersteller müssen nicht deklarieren, ob „günstigere“ Robusta-Bohnen in der Mischung sind oder nicht. Andersherum schreien die Packungen umso lauter, wenn es sich um 100 Prozent Arabica-Bohnen handelt.

Ähnlich verhält es sich bei Marken mit „Crema-Bohnen“ im Angebot – etwa bei Varianten wie Schwiizer Schüümli Crema, Versionen von Tchibo und Eduscho, Lavazza usw.

Was ist aber der Unterschied zwischen „Crema“- oder „Barista“-Bohnen und Angeboten wie meinen Kaffeebohnen, die „für Kaffeevollautomaten entwickelt“ wurden? Ist das nicht dieselbe Seite der Medaille?

Ja und Nein. Bringen Röster Bohnen für eine bestimmte Zubereitung auf den Markt, haben sie sowohl die Kaffeesorte als auch die Röstung auf die Anforderungen der jeweiligen Maschinenart abgestimmt.

Bei einem Kaffeevollautomat geht es zum Beispiel darum, die im Vergleich zum Siebträger grobschlächtigere Extraktion auszugleichen und Dessertnoten in den Vordergrund zu stellen. Außerdem sollte der Kaffee sowohl in Schwarz als auch mit viel Milch lecker sein.

Dass eine solche Mischung aber mehr Crema, einen besseren Latte Macchiato oder einen noch kaffeeigeren Kaffee ermöglicht, behauptet auf anständigen, „entwickelt für“-Bohnen niemand.

Läden, Online-Shops, Kaffee-Marktplätze: Wo soll ich Kaffeebohnen kaufen?

The Barn Kaffeebohnen verkauf

Ich höre sehr oft das Argument, dass jemand bessere Kaffeebohnen kaufen würde, wenn es eine gute Rösterei oder Verkaufsstelle in der Nähe gäbe.

Fakt ist, dass einige der besten Röstereien Deutschlands nicht in Großstädten zu finden sind, sondern in Klein- und Kreisstädten oder Dörfern.

Zweiter Fakt ist, dass immer mehr Röstereien Kooperationen unterhalten und ihre Bohnen in Cafés, Bäckereien und anderen inhabergeführten Shops vor Ort anbieten.

Drittens könnt ihr bei den meisten Röstern eure Bohnen online bestellen und erhaltet nicht nur alle Infos über Röstgrad, Herkunft usw., sondern auch eine Empfehlung zur Zubereitung, Tipps für mehr Aroma und vieles mehr.

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Wenn wir aufhören, Kaffee als schnelles Produkt zu verstehen, sehen wir plötzlich, wie einfach es ist, ihn gemahlen oder als ganze Bohne in erstklassiger Qualität zu bekommen – und dabei auch noch regionale und lokale Unternehmen zu unterstützen.

Das hat natürlich auch die Industrie spitz gekriegt und will ein Stück von dieser Neuorientierung abhaben.

Überall schießen Kaffeemarktplätze aus dem Boden. Die Grundidee ist eigentlich gut: Röster aus allen Teilen der Republik können ihre Bohnen auf einer einzigen Plattform anbieten, Kunden können verschiedenste Angebote bequem in einem Bestellvorgang kennenlernen.

Kaffeemarktplatz Test Roastmarket Vergleich Roestdatum

Neben reinen Marktplätzen wie roastmarket unterhält inzwischen auch Tchibo eine solche Plattform und hat dort eine breite Mischung vieler guter Röstereien und Bohnen versammelt.

Das wäre alles ganz toll, wenn die Plattformbetreiber nicht eine Menge Geld dafür kassieren würden, dass die Röster dort auftreten dürfen.

Außerdem haben sie sehr interessante Auswahlkriterien, noch interessante Algorithmen für Kundenbewertungen und überhaupt ein Geschäftsmodell, für das ihnen Jeff Bezos ein High-Five geben würde.

Das Problem Kaffeemarktplatz ist so groß geworden, dass wir uns dazu schon einmal in einer Expertenrunde mit verschiedenen Röstern auseinandergesetzt haben.

Kaffeemarktplatz Test Kaffeezentrale Startseite
Kaffeemarktplatz Test Roastmarket Startseite

Also doch jedes Mal zur Rösterei latschen? Wenn ihr darauf keine Lust habt, könnt ihr entweder alle paar Monate oder Wochen eine neue Bestellung auslösen oder es mit einem Kaffee-Abo noch einfacher haben.

Wer völlig neue Bohnen sucht oder sich bei Aroma und Zubereitung einmal neu ausprobieren will, kann bei immer mehr Röstereien ein Testpaket bestellen.

Hier zahlt ihr zwar aufs Kilo gerechnet deutlich mehr, verhindert aber, dass ihr für euch ungeeignete Kaffeebohnen kauft und anschließend auf der Mischung sitzen bleibt.

Einige Röster bieten nicht nur ein Kaffeebohnen Test-Set mit verschiedenen Angeboten, ihr könnt auch von den Bohnen eurer Wahl kleine Portionen bestellen. All das geht natürlich nicht ohne Suchen und Vergleichen ab. Aber das gehört (für mich) ebenfalls zum Kaffeegenuss dazu.

Und für euch? Welche Empfehlung in Sachen ganze Bohne mit besonderem Aroma habt ihr? Habt ihr  favorisierte Kaffeebohnen für Kaffeevollautomaten & Co im Test gefunden? Wo kauft ihr eure Zutaten für Cappuccino und Co? Wie steht ihr zu meiner harschen Kritik an Lavazza und anderen Marken und was möchtet ihr sonst noch wissen? Hinterlasst weiter fleißig Kommentare!

FAQ

DIE besten Bohnen gibt es nicht – es kommt immer auf euren Geschmack und die Zubereitung an. Wichtig ist in jedem Fall, dass ihr fair gehandelte, transparent deklarierte und handwerklich geröstete Kaffeebohnen kauft, statt auf Supermarkt-Kaffee zu setzen.

Wen interessiert’s? Die Stiftung Warentest beweist mit jedem neuen Kaffeebohnen Test, dass es ihr völlig egal ist, unter welchen Bedingungen ihre Testsieger hergestellt werden und dass sie gefährlich nah an der Industrie steht.

Gute Kaffeebohnen für den Kaffeevollautomat sind nicht zu dunkel geröstet, besitzen ein süßes Aroma und eine wenigstens mittlere Intensität. Eine klare Schokonote ist immer gut. Sie sind direkt und fair gehandelt und stammen von nachvollziehbaren Plantagen. Gute Anbaugebiete mit echtem Kaffeevollautomat-Charakter gibt es zum Beispiel in Brasilien.

Dein Kaffee-Experte
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Arne Preuss

Moin! Ich bin Arne. Nach einigen Jahren als Barista habe ich mich einer Mission verschrieben: mehr guten Kaffee unter die Leute zu bringen. Dafür stellen mein Team und ich eine breite Wissensbasis zum Thema Kaffee für euch bereit.

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